Seit Herbst 2013 gibt es in Salzburg Stadt eine Unmenge an unaufgeklärten neonazistischen Schmierereien. Erst in der Vorwoche – wenige Tage nach dem Prozess gegen zwei junge Neonazis, die für einen Teil der Attacken verantwortlich waren – wurde in der Altstadt eine Hakenkreuz-Schmiererei entdeckt. An diesem Wochenende gab es eine neue Nazi-Schmiererei. Fassungslos macht auch eine Aussendung der Polizei.
An der Fassade der St. Michaels-Kirche am Residenzplatz wurde im November 2011 eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Bücherverbrennung durch die Nazis am Vorabend des 1.Mai 1938 enthüllt. Auf der Tafel das Heine-Zitat aus dem Jahr 1823: “Das war ein Vorspiel nur – dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen“.
An diesem Wochenende wurde die Tafel mit „teerartiger schwarzer Farbe“ beschmiert. So genau die Form der Schmieraktion in der Aussendung der Polizei beschrieben wird, so ungenau bzw. abstrus die Erklärung zum möglichen Motiv: „Ein politischer Hintergrund könne nicht ausgeschlossen werden“.