Salzburg: Schon wieder!

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Salz­burg hat ein Pro­blem, ein Nazi­pro­blem! Schon wie­der ist am Salz­bur­ger Kom­mu­nal­fried­hof das Mahn­mal zum Geden­ken an die Opfer des Natio­nal­so­zia­lis­mus beschmiert wor­den. Ver­mut­lich am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de haben unbe­kann­te Täter das Mahn­mal mit schwar­zer Far­be regel­recht überschüttet.

Das Mahn­mal zum „Geden­ken der Opfer für Frei­heit und Men­schen­wür­de“ wur­de bereits im Dezem­ber 2013 und dann noch ein­mal im Jän­ner 2014 beschmiert, beim ers­ten Mal mit dem Schrift­zug „Horst Wes­sel“, beim zwei­ten Mal mit „Horst Mahler“. Die jetzt drit­te Schmier­ak­ti­on am Mahn­mal ver­lief in völ­li­ger Sprachlosigkeit.

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Denk­mal der Opfer für Frei­heit und Men­schen­wür­de, Bild­quel­le: freiheitskaempfer-salzburg.at

Mit der Ankla­ge von zwei jun­gen Män­nern, die für zahl­rei­che Beschmie­run­gen von Stol­per­stei­nen und wei­te­re neo­na­zis­ti­sche Schmier­ak­tio­nen ver­ant­wort­lich gemacht wer­den, ist den Ermitt­lungs­be­hör­den im Herbst 2013 zwar ein ers­ter Erfolg gelun­gen, doch seit­her tap­pen sie offen­bar im Dun­keln. Weder für die Schmier­ak­tio­nen am Kom­mu­nal­fried­hof noch für die Zer­stö­rung des Eutha­na­sie­mahn­mals im Kur­gar­ten noch für wei­te­re Schmier­ak­tio­nen bei Stol­per­stei­nen und ande­re poten­ti­ell rechts­extre­me Aktio­nen konn­ten bis­her Täter aus­ge­forscht werden.

Für die Bür­ger­lis­ten-Gemein­de­rä­tin Inge­borg Hal­ler ist es auch kein Zufall, dass die jüngs­te Schmier­ak­ti­on zum Zeit­punkt des Geden­kens an das Novem­ber­po­grom statt­ge­fun­den hat. Sie for­dert gegen­über der APA eine Son­der­kom­mis­si­on zur Auf­klä­rung der neo­na­zis­ti­schen Ver­bre­chen in der Stadt Salz­burg: „Wo blei­ben die Ermitt­lungs­er­geb­nis­se der Poli­zei, war­um ist es nicht mög­lich, die­se uner­träg­li­chen Schmier­ak­tio­nen sowie die Zer­stö­rung des Eutha­na­sie­mahn­mals end­lich auf­zu­klä­ren. Das sind kei­ne Kava­liers­de­lik­te, son­dern Ver­bre­chen gegen das Ver­bots­ge­setz, die end­lich ein Ende haben müs­sen.” Der „Kurier“ schreibt zwar, „Die Empö­rung ist groß”, doch bis­her hal­ten sich die Reak­tio­nen auf die neue Schmier­ak­ti­on in engen Grenzen.