Hooligans und Neonazis

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Hoo­li­gans haben bis vor kur­zem vor­zugs­wei­se ande­re Hoo­li­gans bzw. Poli­zis­ten ver­prü­gelt. Die ers­te Beson­der­heit an den Akti­vi­tä­ten von HoGe­Sa ist, dass hier mehr oder min­der alle Hoo­li­gans unter einem Ziel ange­spro­chen wur­den. Die zwei­te ist, dass die orga­ni­sier­te Neo­na­zi-Sze­ne und rechts­extre­me Grup­pen zwar dabei sind und mit­mi­schen, aber nicht die Fäden zie­hen. Das ist in Öster­reich nicht anders.

Die geschlos­se­ne Grup­pe „HoGe­Sa Rei­se­ge­mein­schaft Öster­reich“ hat in den Tagen nach der Köl­ner Demo mäch­ti­gen Auf­trieb erhal­ten. Hat es bis zu die­sem Zeit­punkt so aus­ge­se­hen, als ob die Grup­pe ihren Stand von rund 70 bis 80 Mit­glie­dern nur dadurch hal­ten könn­te, dass ver­mehrt Mit­glie­der aus Deutsch­land rekru­tiert wur­den, so hat sich die Situa­ti­on seit dem Sonn­tag grund­le­gend ver­än­dert: die Grup­pe ist auf 160 Mit­glie­der ange­wach­sen und plant auch kon­kre­te Aktio­nen (dazu noch spä­ter). In Erwar­tung ver­mehr­ter Akti­vi­tä­ten wur­den die Admi­nis­tra­to­ren auf­ge­stockt: neben Micha­el van Temel admi­nis­trie­ren jetzt auch Phil­ipp B. und Ste­fan E..


Mobi­li­sie­rungs­wer­bung für Hooligans
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Aus der Stei­er­mark wur­de fak­tisch die gesam­te Hoo­li­gan-Trup­pe des GAK in die geschlos­se­ne Grup­pe auf­ge­nom­men; rund 30 Per­so­nen! Klar, dass da Richard P., der stei­ri­sche Admi­nis­tra­tor von alpen-donau.info und rechts­kräf­tig ver­ur­teil­te Neo­na­zi, und eini­ge ande­re aus der Fan-Gemein­schaft von alpen-donau (alt und neu)mit dabei sind.

Wer­ner Königs­ho­fer ali­as „Königs­ti­ger“, der aus der FPÖ aus­ge­schlos­se­ne Par­la­men­ta­ri­er, der öffent­lich erklär­te, dass er ger­ne in Köln dabei gewe­sen wäre, ist auch bei einer ande­ren Grup­pe dabei. „ Hoo­li­gans gegen Sala­fis­ten Öster­reich“ nennt sie sich und „“Sport­ge­mein­schaft“, was ange­sichts ihres Zwecks doch ziem­lich dane­ben ist. In den weni­gen Tagen seit ihrer Grün­dung hat die­se FB-Grup­pe mehr als 4.000 Likes erreicht. Eini­ge der „Likes“ und Pos­tings kom­men auch hier aus dem ein­deu­tig neo­na­zis­ti­schen Bereich: frü­he­re und ver­ur­teil­te Funk­tio­nä­re der Natio­na­len Volks­par­tei (NVP), bei der die Wie­derb ele­bungs­ver­su­che nicht sehr erfolg­reich ver­lau­fen. Und wie­der eini­ge Bekann­te von „Unsterb­lich“. Die Admins der Sei­te geben ihre Iden­ti­tät nicht preis, freu­en sich noch über das media­le Inter­es­se: es gibt eini­ge Anfra­gen von Jour­na­lis­ten, dann wird die Sei­te von Face­book am 29.10. geschlossen.


Auf die­ser Sei­te pos­ten nicht nur, aber auch Nazis!
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Zuvor wur­de von den Admins der Sei­te noch die geschlos­se­ne Grup­pe „Fuß­ball­fans gegen Sala­fis­ten“ gegrün­det, in die rund 50 Per­so­nen ein­ge­la­den wur­den. Ganz klar und auch aus­ge­spro­chen ging es dar­um, über die geschlos­se­ne Grup­pe wei­te­re Aktio­nen zu pla­nen und zu orga­ni­sie­ren. Die Akti­vi­tä­ten die­ser Grup­pe sind zunächst ein­mal gestoppt. Ob sich die Grup­pe unter ande­rem Namen oder andern­orts neu fin­det, ist noch nicht absehbar.

Auf­fäl­lig ist, dass die Betrei­ber der Sei­te „Hoo­li­gans gegen Sala­fis­ten Öster­reich“ und die Mit­glie­der der gehei­men Grup­pe „Fuß­ball­fans gegen Sala­fis­ten“ kaum Über­schnei­dun­gen mit der Grup­pe „HoGe­Sa Rei­se­ge­mein­schaft Öster­reich“ hat­ten – mit Aus­nah­me der „Unsterblich“-Leute. Die Betrei­ber der diver­sen öster­rei­chi­schen HoGe­Sa-Sei­ten sind jeden­falls Hoo­li­gans, teil­wei­se mit erkenn­bar rechts­extre­men Posi­tio­nen, aber nicht aus der orga­ni­sier­ten Neonazi-Szene.

Wäh­rend die­ser Bei­trag ent­stand, ist auch die gehei­me Grup­pe „HoGe­Sa Rei­se­ge­mein­schaft Öster­reich“ von Face­book geschlos­sen wor­den. Dabei ist es in der Grup­pe gera­de rich­tig span­nend gewor­den: einer­seits wegen der lang­at­mi­gen Dis­kus­si­on, wie man am bes­ten zu der HoGe­Sa- Demo in Ham­burg am 15. Novem­ber anrei­sen könn­te, ande­rer­seits wegen der Teil­nah­me an einer Demons­tra­ti­on in Wien. Soviel sei ver­ra­ten: nicht nur Micha­el K. von „Unsterb­lich“ bzw. „Ultrassur­wi­en“ benutzt ein Flug­zeug, um zu einer Hoo­li­gan-Demo zu kom­men, son­dern auch ande­re über­leg­ten das. Ob Ham­burg bzw. eine Flug­bu­chung noch auf dem Demons­tra­ti­ons­pro­gramm der „Rei­se­ge­mein­schaft“ steht, ist unklar. Details zur Wie­ner Demo folgen!