„Scheiss Deutscher“ wurde in großen Lettern auf die Gartenmauer der steirischen Zuwandererfamilie geschmiert, dazu noch zwei linksdrehende Hakenkreuze. Die Familie hatte im Garten ihres Hauses eine Bayernfahne gehisst, „weil wir Fans des Klubs sind und David Alaba kennen“ (Kurier NÖ, 8.9.14).
Was auf den ersten Blick verblüfft, ist mittlerweile gar nicht so selten: der Austronazismus, eine stumpfsinnige Kombination von Österreich-Nationalismus mit NS-Gesinnung und ‑symbolen. Besonders deutlich unterscheidbar von der großdeutschen neonazistischen Variante ist der Austronazi bei Fußballwettkämpfen: Der Austronazi ist prinzipiell gegen jede deutsche Mannschaft, während sie der klassische (österreichische) Neonazi unterstützt (allerdings nimmt hier die Zahl jener zu, die wegen des Anteils an Migranten in der Nationalmannschaft maulen).
Ob es sich bei den unbekannten Tätern von Ebreichsdorf um diese Variante von Austronazis handelt, ist offen. Ein starkes Indiz dafür ist auch der Umstand, dass sie nicht einmal das Hakenkreuz richtig schmieren konnten.
Die Schmierereien auf das Haus der türkischen Zuwandererfamilie vom Dezember 2013 konnten übrigens bis heute nicht aufgeklärt werden.