Ebreichsdorf: Hakenkreuz von Austro-Nazis

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Im Dezember2013 wur­de das Haus einer Fami­lie mit tür­ki­schem Migra­ti­ons­hin­ter­grund mit Haken­kreu­zen beschmiert, jetzt erwisch­te es eine stei­ri­sche Fami­lie, die vor Jah­ren nach Ebreichs­dorf gezo­gen ist und ein Fai­ble für den FC Bay­ern hat.

„Scheiss Deut­scher“ wur­de in gro­ßen Let­tern auf die Gar­ten­mau­er der stei­ri­schen Zuwan­de­rer­fa­mi­lie geschmiert, dazu noch zwei links­dre­hen­de Haken­kreu­ze. Die Fami­lie hat­te im Gar­ten ihres Hau­ses eine Bay­ern­fah­ne gehisst, „weil wir Fans des Klubs sind und David Ala­ba ken­nen“ (Kurier NÖ, 8.9.2014).

Was auf den ers­ten Blick ver­blüfft, ist mitt­ler­wei­le gar nicht so sel­ten: der Aus­tro­na­zis­mus, eine völ­lig ver­blö­de­te Kom­bi­na­ti­on von Öster­reich-Natio­na­lis­mus mit NS-Gesin­nung und –sym­bo­len. Beson­ders deut­lich unter­scheid­bar von der groß­deut­schen neo­na­zis­ti­schen Vari­an­te ist der Aus­tro­na­zi bei Fuß­ball­wett­kämp­fen: der Aus­tro­na­zi ist prin­zi­pi­ell gegen jede deut­sche Mann­schaft, wäh­rend sie der klas­si­sche (öster­rei­chi­sche) Neo­na­zi unter­stützt (aller­dings nimmt hier die Zahl jener zu, die wegen des Anteils an Migran­ten in der Natio­nal­mann­schaft maulen).

Ob es sich bei den unbe­kann­ten Tätern von Ebreichs­dorf um die­se beson­ders ver­blö­de­te Vari­an­te von Aus­tro­na­zis han­delt, ist offen. Ein star­kes Indiz dafür ist auch der Umstand, dass sie nicht ein­mal das Haken­kreuz rich­tig schmie­ren konnten.

Die Schmie­re­rei­en auf das Haus der tür­ki­schen Zuwan­de­rer­fa­mi­lie vom Dezem­ber 2013 konn­ten übri­gens bis heu­te nicht auf­ge­klärt werden.