Objekt 21: „Ein bisserl was“ ist passiert

Seit gestern ste­hen sie- wieder ein­mal — in Wels vor Gericht. Die bei­den Rädels­führer von Objekt 21, Jür­gen W. und Manuel S. müssen sich wegen der zahlre­ichen krim­inellen Delik­te, die Objekt 21 zur Last gelegt wer­den, ver­ant­worten. Wegen NS- Wieder­betä­ti­gung rund um Objekt 21 sind sie im Novem­ber 2013 zu sechs bzw. vier Jahren Haft (noch nicht recht­skräftig) verurteilt worden.

Jür­gen W. hat sich auf den neuen Prozess beson­ders vor­bere­it­et: seine zahlre­ichen ein­schlägi­gen Tat­toos waren ja sehr auf­fäl­lig (Hak­enkreuz in der Ellen­beuge, Reich­sadler am Kopf usw.). Der Kuri­er (5.8.2014) ergänzt: “Weit­ers trägt er auf der Haut auch zahlre­iche ger­man­is­che Runen und ein deutsches Kriegs­flugzeug spazieren“. Für die aktuelle Ver­hand­lung hat Jür­gen W. seine sicht­baren ein­schlägi­gen Tat­toos mit Klebe­streifen abgedeckt, berichtet die APA. Das müsste eigentlich auf eine Ganzkör­per­ver­hül­lung hinauslaufen.


Jür­gen W. alias „Suben Kna­ki“ auf Facebook
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Im Prozess wegen NS-Wieder­betä­ti­gung gaben sich die Angeklagten ja noch ahnungs­los, was NS- Sym­bole im Objekt 21 betraf , und der Vertei­di­ger Wern­er Tomanek, ein alter Olympia-Burschen­schafter, wet­terte zusät­zlich gegen das Ver­bots­ge­setz. Die Vertei­di­gungsstrate­gie jet­zt läuft darauf hin­aus, einiges zuzugeben, anderes abzus­tre­it­en. „Ein bis­serl was“ sei schon passiert, meinte Tomanek.


Bei Dagob­ert Duck musste Anfangs noch Don­ald mal­ochen und Scheine sortieren — Jür­gen W. hat sich gle­ich eine Geldzählmas­chine angeschafft; Bildquelle: don-mcduck.de
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Für das „bis­serl was“, das den bei­den Neon­azis vorge­wor­fen wird, brauchte der Staat­san­walt laut „heute“ eine halbe Stunde, um die Straftat­en vorzustellen. W. hat­te jeden­falls kein Prob­lem, die Mit­glied­schaft in ein­er krim­inellen Vere­ini­gung zuzugeben, natür­lich auch die Anschläge auf die bor­delle in Oberöster­re­ich und Wien. Nur bei den Ein­brüchen bock­te er:

„Warum soll ich wen in Würstel­bu­den schick­en, damit er Zigaret­ten stiehlt? So Idioten­sachen macht man vielle­icht mit 15“, erk­lärte er dem Gericht. Vielle­icht erk­lärt er dem Gericht auch noch, warum er sich eine Geldzählmas­chine angeschafft hat, wie sie vor­wiegend in Mafia-Fil­men und bei Dagob­ert Duck zur Anwen­dung kamen? Der Prozess wird ver­mut­lich am 20. August mit dem Urteil abgeschlossen.