Wenn der Berg nicht mehr ruft

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Schaut nicht gut aus für die Ulrichs­ber­ger! Nach­dem das Land Kärn­ten und die Stadt Kla­gen­furt, die bis­her die Tref­fen der Ulrichs­berg­ge­mein­schaft mit Sub­ven­tio­nen unter­stützt haben, auf Distanz gegan­gen sind, wird der Auf­marsch von Rechts­extre­men, Neo­na­zis und Anhän­gern der Deut­schen Wehr­macht eher müde aus­fal­len. Dar­an ändert auch eine neue Mobi­li­sie­rungs­sei­te nichts.

Das Land Kärn­ten, das die Sub­ven­ti­on für die Ulrichs­berg-Gemein­schaft bereits gestri­chen hat (Kurier, 13.9.2013), war­tet noch immer auf eine Distan­zie­rung der Ulrichs­berg­ge­mein­schaft gegen­über natio­nal­so­zia­lis­ti­schem Gedankengut.

Die wird zumin­dest den Betrei­bern der Face­book-Sei­te „Euro­päi­sche Heim­keh­rer Gedächt­nis­stät­te Ulrichs­berg“ schwer fal­len. Dort wird zwar seit einem Monat die Trom­mel gerührt für den Auf­marsch, aber das aus­er­le­se­ne rechts­extre­me Publi­kum, das da ein­ge­la­den wird, zögert.

Schließ­lich gibt es neben den feh­len­den Sub­ven­ti­ons­zu­sa­gen auch noch ande­re Hin­der­nis­se für den Auf­marsch: die Stra­ße auf den Ulrichs­berg „ist zu schlecht und zu schmal“, erklär­te der Obmann der U‑berg-Gemein­schaft Kan­dus­si dem „Kurier“, „da kom­men kei­ne Groß­raum­bus­se mehr hin­auf“.

Das Bun­des­heer hat sei­ne Unter­stüt­zung für das Tref­fen schon 2009 ein­ge­stellt und die Berufs­feu­er­wehr bzw. das Rote Kreuz ver­lan­gen für ihre Dienst­leis­tun­gen Geld. Die alte FB-Sei­te „Ulrichs­berg­ge­mein­schaft der Heim­keh­rer- und Euro­pa­ge­denk­stät­te“ ist im Juli ohne Kom­men­tar ver­schie­den und die Poli­ti­ker, die in den ver­gan­ge­nen Jah­ren als Auf­putz gedient haben, feh­len heu­er offen­sicht­lich auch: „Wir haben alle ein­ge­la­den, aber weder Zu- noch Absa­gen bekom­men“ , muss Kan­dus­si dem „Kurier“ geste­hen. Haupt­red­ner sei des­halb er selbst, sagt Kan­dus­si. Es sind also durch­aus wie­der Inter­pre­ta­tio­nen über die Waf­fen-SS zu erwarten.

Aber viel­leicht lie­fert ein ande­rer Fest­red­ner aus dem extrem rech­ten Eck Ein­schlä­gi­ges? Als Red­ner ange­sagt ist näm­lich auch ein Tomis­lav Sunic, der zum The­ma „Ulrichs­berg: Mahn­ort oder Weg­wei­ser neu­er Kata­stro­phen?“ refe­rie­ren wird.

Zu Sunic fin­det sich ein eng­li­scher Wiki-Ein­trag, der ihn sehr zurück­hal­tend als Ver­tre­ter der „Neu­en Rech­ten“ aus­weist. Jetzt ist es natür­lich schon span­nend, was ein „Neu­er Rech­ter“ der Alten Rech­ten, die sich da ver­sam­melt, erzäh­len wird. Ver­mut­lich nichts, was sie nicht schon ken­nen, denn die Über­ein­stim­mun­gen sind sehr hoch. Sunic wird im deutsch­spra­chi­gen Raum von neo­na­zis­ti­schen Grup­pie­run­gen wie der NPD und „Volk in Bewe­gung – Der Reichs­bo­te“ promotet.

Die Ulrichs­ber­ger blei­ben auch mit ihm im brau­nen Sumpf stecken.