Wieder einmal ein Hetzposting

Dies­mal war es zur Abwech­slung die FPÖ Trais­mauer, die durch ein het­zerisches Post­ing auf­fäl­lig gewor­den ist. Das Post­ing ist zwei Tage nach der ORF-Press­es­tunde mit Heinz-Chris­t­ian Stra­che erschienen. Da hat Stra­che mit Engel­szun­gen noch davon gesprochen, dass die FPÖ für „anständi­ge Öster­re­ich­er wie für anständi­ge Men­schen, die zuge­wan­dert sind“ da sei. Wirklich?

Die Mus­lim­is­che Jugend Öster­re­ich veröf­fentlicht einen Aufruf an alle mus­lim­is­chen Jugendlichen Öster­re­ichs, bei den Aufräu­mar­beit­en nach der Hochwasserkatas­tro­phe mitzuhelfen und stellt diesen Aufruf auch auf Face­book. Die FPÖ Trais­mauer übern­immt diesen Aufruf auf ihrem Face­book-Account mit dem Kom­men­tar, „Ich denke die Öster­re­ich­er kom­men sehr gut ohne euch zurecht!!! Und dass (sic!) in jed­er Hin­sicht !!!”, und­fängt sich damit empörte Kom­mentare ein: „Wieso sei­ds ihr FPÖler eigentlich so deppert?“

Der Admin­is­tra­tor der FPÖ Trais­mauer hält weit­er dage­gen: „Ihr Kof­fer zeigt ger­ade euer wahres Gesicht…..nur weit­er so. seid’s ihr alle arbeit­s­los, weil ihr mit­ten in der Nacht schreibt??? Ich/wir sind z.B. im Dienst, und dass (sich!) beim Hochwass­er, ihr Kübelkinder!!!”


Den Shit­storm kann der Admin­is­tra­tor Thomas Raf­fetseder damit nicht mehr aufhal­ten. Nach eini­gen Stun­den und Inter­ven­tion der Lan­despartei wird das Post­ing gelöscht und Raf­fetseder ist nicht mehr Admin­is­tra­tor der Face­book-Seite der FPÖ Trais­mauer. Die FPÖ Trais­mauer stellt eine Erk­lärung online, in der sie fes­thält. „dass der Ver­fass­er des inakzept­ablen und naiv­en Ein­trages auf unser­er Face­book-Seite zum Unter­stützungsaufruf ein­er Jugen­dor­gan­i­sa­tion zur Mith­il­fe bei der Bewäl­ti­gung des desas­trösen Hochwassers in Öster­re­ich seine Äußerung mit dem Aus­druck des tief­sten Bedauerns zurück­ge­zo­gen hat und sich bei all jenen entschuldigt, die er mit diesem let­ztk­las­si­gen Ein­trag belei­digt hat“.

Auf seinem eige­nen FB-Account klingt das etwas anders. Da spricht Raf­fetseder, der in der Nacht noch gegen das Hochwass­er und gegen die Kom­mentare gekämpft hat, davon, dass sein Post­ing „in einem ganz anderen Zusam­men­hang“ gemeint war und „abso­lut keinen ras­sis­tis­chen Hin­ter­grund“ gehabt habe. Als Kro­nzeu­gen zitiert er den Organ­isator der Mus­lim­is­chen Jugend, mit dem er ein „sehr inten­sives und fre­und­schaftlich­es Gespräch“ gehabt habe. Der, offen­bar ein höflich­er Men­sch, weist die Darstel­lung von Thomas Raf­fetseder über das Gespräch entsch­ieden zurück:

Hier­mit weise ich darauf hin, dass das von Thomas Raf­fetseder von der FPÖ, gestern am 4. 6. 2013 auf sein­er FB-Seite gepostete Gespräch­spro­tokoll zwis­chen ihm und mir so nicht stattge­fun­den hat. Vielmehr habe ich ihn darauf hingewiesen, dass er seine Aus­sagen selb­st und als Vor­standsmit­glied für seine Partei zu ver­ant­worten habe.

Wie Thomas Raf­fetseder, der Miss- und Unver­standene, wirk­lich tickt, wird in Post­ings deut­lich, die nur ein paar Tage alt sind: „… die Unter­wan­derung durch den Islam? Ja, die hat schon lange begonnen….nur sind sehr viele ein­fach zu dumm, es zu checken!!!.….ich hoffe, dass wir in Zukun­ft noch in der Lage sein wer­den wie Prinz Eugen zu agieren.“

In den Stel­lung­nah­men von FPÖ-Funk­tionären darf trotz­dem nicht der Hin­weis fehlen, dass es sich bei dem Het­z­post­ing „um die Einzelmei­n­ung eines Partei­funk­tionärs“ gehan­delt habe. Kon­se­quen­zen für den Partei­funk­tionär, ausgenom­men der Entzug der Admin­is­tra­toren­rechte bei der FB-Seite der FPÖ-Trais­mauer, scheint es eben­falls keine zu geben. Die FPÖ Trais­mauer kann sich jeden­falls darüber freuen, die Zahl ihrer Likes auf Face­book von 152 (Erscheinen des Post­ings) bis jet­zt (5.6.) auf 174 erhöht zu haben.