„Menschenrechtsstadt“ Graz darf Auftritt von „Frei.Wild“ nicht zulassen

MKÖ-Vor­sitzen­der Mernyi appel­liert an Bürg­er­meis­ter Nagl und Vize­bürg­er­meis­terin Schröck: „Nation­al­is­tis­che und gewaltver­her­rlichende Texte der Band sind Gift für die Jugend“.

„Die Gedenkstätte Mau­thausen ist Öster­re­ichs wichtig­stes Mah­n­mal gegen Nation­al­is­mus und Gewaltver­her­rlichung“, sagt Willi Mernyi, Vor­sitzen­der des Mau­thausen Komi­tees Öster­re­ich (MKÖ). „Die Bedeu­tung dieses Mah­n­mals liegt aber nicht nur in der Erin­nerung an das dunkel­ste Kapi­tel unser­er Geschichte, son­dern auch in der Auf­forderung, heutige men­schen­ver­ach­t­ende Strö­mungen kon­se­quent zu bekämpfen.“

Die Band ‚Frei.Wild’ het­zt gegen ‚Gut­men­schen’ und Aid­skranke, singt mit Inbr unst darüber, wie man andere blutig schlägt, und huldigt in nation­al­is­tis­chen Tex­ten ihrem ‚Heili­gen Land’ Südtirol. Am 10. Mai sollen die Recht­saußen-Rock­er in der Graz­er Stadthalle spie­len. In Wels wurde ihr Auftritt von der Stadtregierung ver­hin­dert, vom deutschen Musikpreis ‚Echo’ wurde die Band auf­grund ihrer Inhalte aus­geschlossen. Einen Antrag der Grü­nen im Graz­er Gemein­der­at, das Konz­ert in der Stadthalle eben­falls abzusagen, haben ÖVP, SPÖ und FPÖ niedergestimmt.


Sol­i­dar­ität auch von Neon­azis. NPD-Funk­tionär Patrick Schröder zu den Dis­tanzierun­gen von Frei.Wild: „Mit diesen Dis­tanzierun­gen kön­nen wir leben”, sie erfol­gen nur auf­grund öffentlichen Drucks. Dies sei zwar nicht schön, doch „Geschäfts­mann“ Schröder kann diese Dis­tanzierung zum eige­nen Prof­it nachvol­lziehen (siehe dazu auch: endstation-rechts.de)
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„Das ist völ­lig unver­ständlich“, kri­tisiert Mernyi. „Texte wie die von ‚Frei.Wild’ sind Gift und ver­leit­en manche Jugendliche zum Ein­stieg in die recht­sex­treme Szene. Dass das die FPÖ nicht stört, liegt auf der Hand. Aber wed­er mit dem christ­demokratis­chen Gedankengut der ÖVP noch mit dem sozialdemokratis­chen der SPÖ lässt sich die Het­zpro­pa­gan­da, die die Band ver­bre­it­et, vereinbaren.“

Auch das Argu­ment, bei ein­er Absage des Konz­erts dro­he der Stadt Graz eine Aus­fall­shaf­tung, lässt der MKÖ-Vor­sitzende nicht gel­ten: „Dieses Risiko muss ger­ade die ‚Men­schen­rechtsstadt’ einge­hen. Son­st stellt sich näm­lich die Frage, was der Stadtregierung die Men­schen­rechte wirk­lich wert sind. Namens der über­leben­den Häftlinge des Konzen­tra­tionslagers Mau­thausen richte ich an Bürg­er­meis­ter Siegfried Nagl und Vize­bürg­er­meis­terin Mar­ti­na Schröck den drin­gen­den Appell, den Auftritt von ‚Frei.Wild’ in Graz keines­falls zuzu­lassen!“, schließt Mernyi.