Burschenschafterspektakel in der Hofburg schmeckt nicht allen in der FPÖ.
Wien (OTS) — „Mit Zufall hat es nur wenig zutun, wenn FPÖ-Obmann Strache just an jenem Tag seinen Familienurlaub antritt, an dem der lange geplante Korporiertenball in der Hofburg stattfindet. Vielmehr dürfte es in Teilen der FPÖ wachsenden Unmut über die Übernahme des Burschenschafterballs durch die Wiener Parteifraktion geben. Mancherorts wird sogar über eine Fusion zwischen WKR und Wiener FPÖ gemunkelt”, so Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch.
Demaskierend ist insbesondere der Einladungsbrief des Wiener FPÖ-Landtagsabgeordneten und Leiters des offenbar noch immer existierenden WKR-Ballausschusses Udo Guggenbichler an potentielle Ballbesucher. Guggenbichler schreibt darin unter anderem: „Der Wiener Akademikerball ist ein Ball von Korporierten für Korporierte.” Damit erklärt er de facto die Wiener FPÖ zu einer Korporiertenvereinigung.
„Der von der Wiener FPÖ veranstaltete WKR-Ball-neu ist nicht nur ein Schandfleck für die Bundeshauptstadt und eine erneute Blamage für die Hofburg-Gesellschafter, er ist auch ein Schlag ins Gesicht all jener Freiheitlichen, die mit rechtsextrem durchsetzten Burschenschaften nichts am Hut haben wollen”, so Pollak. „Es gibt nämlich nach wie vor Leute in der FPÖ, denen es ein Anliegen ist, sich von rechtsradikalen und antisemitischen Tendenzen zu distanzieren. Diese Leute bekommen jetzt, bildhaft gesprochen, einen Schmiss verpasst, den sie nicht wollen, aber auch nicht mehr so leicht loswerden. Dass sich Strache nun vor dem Ball drückt, ist daher nur zu verständlich.”