Die Polizei wurde auf den Pensionisten (67) aufmerksam, nachdem eine Nachbarin im November des Vorjahres in ihrer Wohnung drei Einschusslöcher entdeckt und Anzeige erstattet hatte. Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass der Mann mehrere Drohmails an ausländische Nachbarn versandt hatte, in denen er ihnen mit dem „Hinunterschießen“ drohte. Sein Waffenarsenal scheint dafür durchaus geeignet gewesen zu sein. In seiner Wohnung wurden im Zuge einer Hausdurchsuchung zehn Faustfeuerwaffen, ein Gewehr, Springmesser, Pfefferspray, 12.700 Schuss Munition und ein Zielfernrohr gefunden.
Die Schüsse auf die Wohnung der inländischen Nachbarin stammten von Metallkugeln, die er mit einer Steinschleuder abgeschossen hatte. Die Polizei gab bekannt, dass sich der Pensionist offensichtlich im Fenster geirrt habe: Er habe keine Österreicherin schädigen wollen. Der rassistische Irrläufer wird wegen gefährlicher Drohung, Sachbeschädigung und Verstoß gegen das Waffengesetz angezeigt.
Die rassistisch motivierte Attacke in Perchtoldsdorf ähnelt einem Vorfall, der sich ebenfalls im November des Vorjahres in Mattersburg ereignet hat, wo ein Pensionist das Kinderzimmer einer benachbarten türkischen Familie unter Beschuss genommen hatte.
⇒ noe.orf.at — Steinschleuder gesucht, Waffen gefunden
⇒ derstandard.at/APA — Niederösterreicher schoss aus Ausländerfeindlichkeit auf Nachbarhaus