Mattersburg (Bgld): Schüsse auf türkische Familie

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Die Fak­ten­la­ge ist weit­ge­hend klar, das Motiv noch nicht: am Mon­tag, 26.11. kurz vor Mit­ter­nacht hat Josef K., ein Pen­sio­nist (61) mit einem Gewehr Schüs­se auf ein gegen­über­lie­gen­des Mehr­par­tei­en­haus abge­feu­ert. Der Mann gestand, auf zwei Woh­nun­gen im zwei­ten Stock gezielt zu haben. Die Poli­zei beruhigt.

Die zwei Pro­jek­ti­le, die Josef K. abge­feu­ert hat­te, fan­den sich in zwei Kin­der­zim­mern wie­der. Die zwei Buben, die in den Zim­mern schlie­fen, blie­ben unver­letzt und beka­men von dem Vor­fall nichts mit. Bei­de Woh­nun­gen wur­den von tür­ki­schen Fami­li­en bewohnt.

Oberst­leut­nant Nor­bert Jani­tsch will den­noch ein Motiv aus­schlie­ßen: da „steckt kein Tür­ken­hass oder Aus­län­der­het­ze dahin­ter“ (kurier.at, 27.11.2011).


Der Täter, der als „kein Freund der Aus­län­der” beschrie­ben wird, woll­te „Denk­zet­tel” ver­pas­sen. Poli­zei beru­higt, Screen­shot: kurier.at
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Der Täter, der in Haft genom­men wur­de, gab an, er und sei­ne kran­ke Frau hät­ten die Lärm­be­las­tung durch die bei­den tür­ki­schen Fami­li­en nicht mehr aus­ge­hal­ten. Er habe den Nach­barn einen „Denk­zet­tel“ ver­pas­sen wollen. 

War­um hat er dann aber auf die Zim­mer mit den schla­fen­den Kin­dern gezielt?

Die tür­ki­schen Fami­li­en ver­mu­ten jeden­falls: “Wir sind uns sicher: das war gezielt“ (kurier.at). Streit habe es mit nie­man­dem aus der Nach­bar­schaft gegeben.

In sei­ner heu­ti­gen Print­aus­ga­be lässt der „Kurier“ einen ande­ren Nach­barn zu Wort kom­men, für den es „eigent­lich klar (war), wer es war“ (Kurier, 29.11.2012).

„Der ist kein Freund der Aus­län­der“, erzähl­te der Pen­sio­nist, der nicht genannt wer­den will, dem „Kurier“, “denn wer weiß, was pas­siert, wenn er aus dem Gefäng­nis wie­der raus­kommt“ (Kurier,29.11.2012). Die­se Dar­stel­lung kon­tras­tiert doch etwas mit der der Poli­zei, die dem Täter, der „nicht in die Ecke einer aus­län­der­feind­li­chen Gesin­nung zu stel­len“ sei, einen „star­ken Lei­dens­druck“ attes­tiert (Klei­ne Zei­tung, 27.11.2012).