Die zwei Projektile, die Josef K. abgefeuert hatte, fanden sich in zwei Kinderzimmern wieder. Die zwei Buben, die in den Zimmern schliefen, blieben unverletzt und bekamen von dem Vorfall nichts mit. Beide Wohnungen wurden von türkischen Familien bewohnt.
Oberstleutnant Norbert Janitsch will dennoch ein Motiv ausschließen: da „steckt kein Türkenhass oder Ausländerhetze dahinter“ (kurier.at, 27.11.2011).
Der Täter, der als „kein Freund der Ausländer” beschrieben wird, wollte „Denkzettel” verpassen. Polizei beruhigt, Screenshot: kurier.at
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Der Täter, der in Haft genommen wurde, gab an, er und seine kranke Frau hätten die Lärmbelastung durch die beiden türkischen Familien nicht mehr ausgehalten. Er habe den Nachbarn einen „Denkzettel“ verpassen wollen.
Warum hat er dann aber auf die Zimmer mit den schlafenden Kindern gezielt?
Die türkischen Familien vermuten jedenfalls: “Wir sind uns sicher: das war gezielt“ (kurier.at). Streit habe es mit niemandem aus der Nachbarschaft gegeben.
In seiner heutigen Printausgabe lässt der „Kurier“ einen anderen Nachbarn zu Wort kommen, für den es „eigentlich klar (war), wer es war“ (Kurier, 29.11.2012).
„Der ist kein Freund der Ausländer“, erzählte der Pensionist, der nicht genannt werden will, dem „Kurier“, “denn wer weiß, was passiert, wenn er aus dem Gefängnis wieder rauskommt“ (Kurier,29.11.2012). Diese Darstellung kontrastiert doch etwas mit der der Polizei, die dem Täter, der „nicht in die Ecke einer ausländerfeindlichen Gesinnung zu stellen“ sei, einen „starken Leidensdruck“ attestiert (Kleine Zeitung, 27.11.2012).