Offener Brief zu Stefan Petzner

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Offe­ner Brief an die Natio­nal­rats­prä­si­den­tin Bar­ba­ra Pram­mer und BZÖ-Klub­ob­mann Josef Bucher, auf­grund einer Pres­se­aus­sendung des BZÖ-Par­la­ments­klubs vom 19. Dezem­ber 2012, in der Natio­nal­rats­ab­ge­ord­ne­te Ste­fan Petz­ner den Kla­gen­fur­ter Sozi­al­psy­cho­lo­gen Klaus Otto­mey­er als „Kärn­ten Het­zer der übels­ten Sor­te“ attackiert.


Sehr geehr­te Frau Natio­nal­rats­prä­si­den­tin Mag.a Prammer,
Sehr geehr­ter Herr Klub­ob­mann Bucher,

In einer Pres­se­aus­sendung des BZÖ-Par­la­ments­klubs vom 19. Dezem­ber 2012 hat der Natio­nal­rats­ab­ge­ord­ne­te Ste­fan Petz­ner den Kla­gen­fur­ter Sozi­al­psy­cho­lo­gen Klaus Otto­mey­er als „Kärn­ten Het­zer der übels­ten Sor­te“ attackiert.

Anlass dafür war zwei Tage zuvor die letz­te regu­lä­re Vor­le­sung, die Prof. Otto­mey­er vor sei­nem Über­gang in den Ruhe­stand gehal­ten hat­te. Dabei lie­fer­te er eine fun­dier­te und detail­rei­che Ana­ly­se des von Jörg Hai­der ver­tre­te­nen poli­ti­schen Sys­tems. Herr Petz­ner for­der­te, dass mit den „Hetz­re­den“ des inter­na­tio­nal aner­kann­ten Wis­sen­schaft­lers „end­lich Schluss sein“ müs­se (auch wenn er vom Inhalt der Vor­le­sung nur aus zwei­ter Hand erfah­ren hat­te), und er „emp­fahl“ Otto­mey­er, Kärn­ten „schnellst­mög­lich zu verlassen“.

Es steht Herrn Petz­ner selbst­ver­ständ­lich frei, mit den Ergeb­nis­sen der von Prof. Otto­mey­er ent­wi­ckel­ten Ana­ly­sen nicht über­ein­zu­stim­men und dies mit Argu­men­ten zu begrün­den. Sei­ne wider­spre­chen­de Mei­nung berech­tigt ihn aller­dings in kei­ner Wei­se, einem anders als er Den­ken­den sein Grund­recht auf Mei­nungs­frei­heit und die freie Wahl sei­nes Lebens­mit­tel­punkts abzu­spre­chen – und im sel­ben Zuge auch noch die Frei­heit der wis­sen­schaft­li­chen Leh­re und For­schung grund­sätz­lich zu miss­ach­ten. Als Mit­glied eines demo­kra­ti­schen Par­la­ments ist er im Gegen­teil ganz beson­ders ver­pflich­tet, die­se Frei­hei­ten zu respek­tie­ren und für sie einzutreten.

Sehr geehr­te Frau Pram­mer, als Prä­si­den­tin des öster­rei­chi­schen Natio­nal­rats ersu­chen wir Sie hier­mit, Herrn Petz­ner in unmiss­ver­ständ­li­cher Wei­se zur Ord­nung zu rufen und ihn nach­drück­lich auf die Grund­sät­ze des demo­kra­ti­schen Rechts­staats hin­zu­wei­sen. Und wir bit­ten Sie, sehr geehr­ter Herr Klub­ob­mann Bucher, um eine kla­re Distan­zie­rung von der Regel­über­schrei­tung des Herrn Petzner.

Hoch­ach­tungs­voll,

  • O.Univ.-Prof. Dr. Ger­hard Benet­ka (Sig­mund Freud Pri­vat Uni­ver­si­tät Wien)
  • Univ.-Prof. Dr. Josef Berg­hold (Inst. f. Psy­cho­lo­gie, Uni­ver­si­tät Klagenfurt)
  • O.Univ.-Prof. Dr. Lasz­lo Bös­zör­me­nyi (Inst. f. Infor­ma­ti­ons­tech­no­lo­gie, Uni­ver­si­tät Klagenfurt)
  • Mar­kus Brun­ner, M.A., im Namen der Arbeits­ge­mein­schaft Poli­ti­sche Psy­cho­lo­gie Hannover
  • Dr.in Lau­rie Cohen (His­to­ri­ke­rin, Uni­ver­si­tät Innsbruck)
  • Univ.-Prof. Dr. Hel­mut Dah­mer (Sozio­lo­ge, Wien)
  • Univ.-Doz. Dr. Karl Fal­lend (FH Joan­ne­um Graz)
  • Hon.-Prof. Dr. Jan­ko Ferk (Rich­ter und Lite­ra­tur­wis­sen­schaf­ter, Klagenfurt)
  • Univ.-Prof. Dr.in Judith Glück (Inst. f. Psy­cho­lo­gie, Uni­ver­si­tät Klagenfurt)
  • Mag. Jacob Gug­gen­hei­mer (Uni­ver­si­tät Klagenfurt)
  • Astrid Kath­rein (Stu­den­tin, Uni­ver­si­tät Klagenfurt)
  • Em.o.Univ.-Prof. Dr. Paul Kel­ler­mann (Sozio­lo­ge, Uni­ver­si­tät Klagenfurt)
  • Ao.Univ.-Prof. Dr. Ger­hard Kubik (Kul­tur­anthro­po­lo­ge, Wien und Klagenfurt)
  • Univ.-Prof. Dr. Diet­mar Lar­cher (Erzie­hungs­wis­sen­schaft­ler, Wien)
  • Stel­la Lem­ke (Stu­den­tin, Uni­ver­si­tät Klagenfurt)
  • Mag.a Kirs­tin Mert­lit­sch (Zen­trum für Frau­en- und Geschlech­ter­stu­di­en, Uni­ver­si­tät Klagenfurt)
  • Dr. Emi­lio Mode­na (Stif­tung für Psy­cho­the­ra­pie und Psy­cho­ana­ly­se, Zürich)
  • Dr.in Kath­rin Mörtl (Sig­mund Freud Pri­vat Uni­ver­si­tät Wien)
  • Dr. Bernd Nitzschke (Psy­cho­the­ra­peut und Psy­cho­ana­ly­ti­ker, Düsseldorf)
  • Univ.-Prof. Dr. Robert Pfal­ler (Uni­ver­si­tät für ange­wand­te Kunst, Wien)
  • O.Univ.-Prof. Dr. Anton Pel­in­ka (Cen­tral Euro­pean Uni­ver­si­ty Budapest)
  • Bot­schaf­ter Dr. Wolf­gang Petrit­sch (Stän­di­ge Ver­tre­tung Öster­reichs bei der OECD)
  • Dr. Kurt Poss­nig (Kli­ni­kum Kla­gen­furt am Wörthersee)
  • Dr. Sven Rabung (Inst. f. Psy­cho­lo­gie, Uni­ver­si­tät Klagenfurt)
  • Ao.Univ.-Prof. Dr. Johan­nes Reich­mayr (Sig­mund Freud Pri­vat Uni­ver­si­tät Wien)
  • Univ.-Prof. Dr. Wal­ter Ren­ner (Inst. f. Psy­cho­lo­gie, Uni­ver­si­tät Klagenfurt)
  • Super­in­ten­dent Mag. Man­fred Sau­er (Evan­ge­li­sche Kir­che Kärnten)
  • Ao.Univ.-Prof. Dr. Max Sil­ler (Inst. f. Ger­ma­nis­tik, Uni­ver­si­tät Innsbruck)
  • Dr. Dag­mar Staub­mann (Lan­des­vor­sit­zen­de, im Namen des Bun­des sozi­al­de­mo­kra­ti­scher Aka­de­mi­ke­rIn­nen Kärnten)
  • Sarah Ste­pa­novs­ky (Stu­den­tin, Uni­ver­si­tät Klagenfurt)
  • Mag.a Chris­ta Sün­der (Ergo­the­ra­peu­tin, Wien)
  • MMag. Dani­el Wut­ti (Inst. f. Psy­cho­lo­gie, Uni­ver­si­tät Klagenfurt)
  • Ebru Yer­li­ka­ya (Stu­den­tin, Klagenfurt)
  • Ingrid Zoder-Stück­ler, M.A. (Diplom-Sozi­al­ar­bei­te­rin, Klagenfurt)