„Josue-Libertad”-Transparent der US Wien
Ultras Sur Wien stellt die Wiener Sektion eines faschistischen Fanclubs des FC Real Madrid dar. Dasselbe Spruchband, das nun in Dortmund gehisst wurde, hat bereits bei der Wiener Austria für Aufsehen gesorgt. Hintergrund des Transparentes ist die Verurteilung des spanischen Soldaten Josué Estébanez de la Hija, der einen Antifaschisten ermordet hatte. Der zu 26 Jahren Haft verurteilte Spanier ist inzwischen eine Kultfigur in der Naziszene.
Das Fußballmagazin ballesterer hatte ein Foto aus dem Dortmunder Stadion auf seiner Facebookseite veröffentlicht. Versehentlich wurde jedoch die Hooligangruppe Unsterblich Wien (UST) als vermeintlicher Akteur hinter dem Banner genannt. Dies sorgte bei einschlägigen Kreisen der Austria-Anhängerschaft für Empörung, da es sich bei Ultras Sur um eine Einzelperson handeln soll. Michael W. war auch ein Adressat des Manifests, das Breivik kurz vor seinen Terroranschlägen verschickt hat. Persönliche Kontakte zu den Nazi-Hooligans von Unsterblich dürften jedoch vorhanden sein. So wurde das besagte Spruchband im Horr-Stadion über das Gruppenbanner der „Unsterblichen“ gehängt.
Auch die Internetpräsenz der „Ultras Sur Wien“ lässt davon ausgehen, dass hinter solchen Aktionen wohl mehr als nur eine Person stehen dürfte. Auf dem Naziportal Ultras not Reds sind auf drei Bildern jeweils mehrere Personen zu sehen, unter anderem mit ausgestrecktem rechten Arm.
Dass auch Unsterblich Wien gerne einmal nach Spanien schielen, haben sie bereits mit einem „Viva Franco“-Banner und weiteren Symbolen spanischer Faschisten bei einem Spiel gegen Athletic Bilbao Ende 2009 bewiesen.