Sharique Ahmed ist Muslim. Das verschweigt er nicht auf seinem Facebook-Profil, sondern tut es vielfach kund. Wenn sich Freiheitliche mit ihm „befreunden“, dann, so könnte man meinen, tun sie das, weil sie keine Vorurteile haben und allen Menschen ihre religiösen Auffassungen gönnen.
Etwas quer dazu stehen die hetzerische Slogans „Daham statt Islam“ oder „Pummerin statt Muezzin“. Aber auch dafür gibt es noch Erklärungsversuche: Wenn die Muslime weit weg von Österreich bleiben, sind sie unbedenklich. Susanne Winter und Elisabeth Sabaditsch-Wolff sehen das zwar grundsätzlich anders, aber generell gilt wohl, dass für die meisten Freiheitlichen jedenfalls Muslime, die in Österreich leben, zu potentiellen Fundamentalisten und Terroristen mutieren.
Zurück zu Sharique Ahmed. Er fühlt sich offensichtlich Diktatoren wie Saddam Hussein und Muammar al Gaddafi besonders verbunden. Auch das kann freiheitliche Freundschaften begründen, wie wir aus den Zeiten von Jörg Haider wissen.
Wir könnten uns noch andere Gründe zusammenreimen, um zu erklären, warum sich freiheitliche Funktionäre ausgerechnet mit dem doch eher unbekannten Sharique Ahmed befreunden. Auch andere Neonazis aus Deutschland haben sich mit Sharique Ahmed befreundet – das stört etliche Freiheitliche nicht, wie wir wissen.
Was sie eigentlich schon stören sollte, ist das Hakenkreuz, das statt eines Profilfotos die Visitenkarte von Sharique Ahmed darstellt, versehen mit dem Zusatz „Anti-Zionist Front“. Könnte es sein, dass genau dieses markante Hakenkreuz die FB-Freundschaft begründet hat? Oder ist Dietmar Luschin, Funktionär der FPÖ Traismauer, und Doris Baumgartner, Mitglied des Bezirksparteivorstands der FPÖ Wiener Neustadt Land, der bekennende Hakenkreuz-Fan und Antisemit einfach „durchgerutscht“?