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Ein echter Kärntner Freiheitlicher

Harald Dober­nig ist nicht nur Finanz­lan­des­rat in der Kärnt­ner Lan­des­re­gie­rung, son­dern auch ihr „Volks­kul­tur­re­fe­rent“. Als sol­cher fühl­te sich der frei­heit­li­che Poli­ti­ker beru­fen, vor dem in brau­ne Kärnt­ner Tracht geklei­de­ten Publi­kum des Kärnt­ner Abwehr­kämp­fer­bun­des am Wochen­en­de zu einem neu­en Volks­tums­kampf auf­zu­ru­fen. Der Name Dober­nig lei­tet sich – so wie vie­le aus dem Slo­we­ni­schen ein­ge­deutsch­te Namen — […]

8. Okt 2012

Der Name Dober­nig lei­tet sich – so wie vie­le aus dem Slo­we­ni­schen ein­ge­deutsch­te Namen — von dob, der Eiche, ab. Der „Volks­kul­tur­re­fe­rent“ der Kärnt­ner Lan­des­re­gie­rung, gegen den in der Cau­sa Hypo-Alpe-Adria straf­recht­lich ermit­telt wird, sieht sich den­noch als „ech­ten“ Kärntner.

Die grei­sen Abwehr­kämp­fer rief der „Eicher­ne“ zu neu­em Kampf auf: „Man hat bereits den Ein­druck, dass in Kärn­ten mehr Slo­we­nen als rich­ti­ge Kärnt­ner leben“. Und führ­te aus: „Wir müs­sen uns stär­ker arti­ku­lie­ren, müs­sen kämp­fen, gemein­sam Leser­brie­fe schrei­ben, sonst glaubt man, dass es in Kärn­ten nur noch die slo­we­ni­sche Ver­tre­tung gibt.“


Brau­ne Tracht (Screen­shot: derstandard.at, foto: apa/eggenberger)
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Die Orts­ta­fel­lö­sung bezeich­ne­te der Frei­heit­li­che als „Ein­stiegs­dro­ge“, denn von slo­we­ni­scher Sei­te gebe es noch unzäh­li­ge wei­te­re For­de­run­gen: „Jetzt muss aber ein Ende sein“ (alle Zita­te aus Klei­ne Zei­tung, 7.10.2012).

Dober­nig rela­ti­vier­te am Sonn­tag die pri­mi­ti­ve Het­ze gegen die Kärnt­ner Slo­we­nen, die zu flä­chen­de­cken­den Pro­tes­ten aus fast allen poli­ti­schen Lagern geführt hat­te, nur halb­her­zig : „natür­lich“ sei­en auch slo­we­nisch­spra­chi­ge Kärnt­ne­rIn­nen „ech­te“. Am Vor­wurf, dass die Orts­ta­fel­lö­sung eine „Ein­stiegs­dro­ge“ sei, hielt er aber wei­ter­hin fest und bestärk­te damit die ras­sis­ti­schen Urängs­te, dass es um eine Über­nah­me Kärn­tens durch die slo­we­ni­sche Min­der­heit gehe.

Sei­ne Aus­sa­gen schloss der ech­te Kärnt­ner Frei­heit­li­che mit einer Ent­schul­di­gung in Hai­der­scher Manier ab: „Ich glau­be, dass ich kei­ne Aus­sa­ge getä­tigt habe, die jeman­den ver­letz­ten hät­te kön­nen. Und wenn man nie­man­den ver­letzt, dann braucht man auch Aus­sa­gen nicht zurück­neh­men, dann braucht einem eine Aus­sa­ge auch nicht leid tun.“

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