Der Mörder von Montreal – ein Rassist?

Der mut­maßliche Mörder von Mon­tre­al, der seinen chi­ne­sis­chen Fre­und getötet ‚dann in Stücke geschnit­ten und einzelne Kör­perteile per Paket an poli­tis­che Parteien in Kana­da ver­sandt hat, wird von der kanadis­chen Gruppe „Anti-Racist Cana­da“ in Verbindung mit den Post­ings eines „Red­drag­on 1“ auf dem neon­azis­tis­chen Por­tal „Storm­front“ gebracht.

Luka Mag­not­ta, der kür­zlich in Berlin ver­haftet wurde, wird mit ver­schiede­nen Fake-Pro­filen in sozialen Net­zw­erken in Verbindung gebracht. Anti-Racist Cana­da berichtet auf ihrem Blog, dass man zunächst ein Twit­ter-Kon­to fand, auf dem Mag­not­ta zwar als „Fol­low­er“ des Ku Klux Klan auf­schien, son­st allerd­ings nichts fest­stellen kon­nte, was ihn zwin­gend als „White Nation­al­ist“ aus­gemacht hätte.

Dann ent­deck­te man ein Kon­to auf Storm­front, einem inter­na­tionalen Neon­azi- und White Pow­er-Por­tal, das von Don Black, einem ehe­ma­li­gen Ku Klux Klan-Chef, geführt wird. Unter dem User-Namen „red­drag­on 1“ hat­te sich im Mai 2011 eine Per­son reg­istri­eren lassen, die ins­ge­samt zwei Post­ings veröf­fentlichte. Im ersten Post­ing berichtet „red­drag­on 1“ über das männliche Mod­el Luka Mag­not­ta, das wegen sein­er Ansicht­en zur Über­legen­heit der weißen Rasse gezwun­gen wor­den sei, Kana­da zu ver­lassen. „Red­drag­on 1“ beschreibt auch, dass Mag­not­ta beschuldigt wurde, zwei Katzen getötet zu haben, und dass diese Anschuldigun­gen eine Ver­leum­dung, ein Hoax, seien. Im Rest des Post­ing erge­ht sich „red­drag­on 1“ in den üblichen ras­sis­tis­chen Ver­schwörungs­formeln, dass die weiße Rasse von den anderen Eth­nien von der Macht ver­drängt und ver­sklavt werde. Luka Mag­not­tas Schick­sal ist ihm dafür Beleg. Der Poster nimmt auch Bezug auf die Web­site von Mag­not­ta, auf der dieser einen Stopp der Ein­wan­derung nach Kana­da und den USA gefordert und dann mit Hate-Mails bom­bardiert wor­den sei. Das zweite und let­zte Post­ing von „red­drag­on 1“ , einen Tag später eingestellt, enthält ein anti­semi­tis­ches State­ment. Auf Mag­not­tas eigen­er Web­site find­en sich aller­lei ver­schwörungs­the­o­retis­che Mut­maßun­gen, aber auch anti­semi­tis­che Codes.


„red­drag­on 1“ postet im Neon­azi-Forum „Storm­front”
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„Red Drag­on“, der Nick­name des Posters, ver­weist auf den gle­ich­nami­gen Roman von Thomas Har­ris über einen Serien­mörder ( auch Vor­lage für die Han­ni­bal Lecter-Filme).

Ent­ge­gen den Mel­dun­gen europäis­ch­er Medi­en und Agen­turen hat nicht der Storm­front-Betreiber Don Black die ver­mut­liche Iden­tität von „red­drag­on 1“ enthüllt, son­dern der Blog Anti-Racist Cana­da.

Auf Storm­front wur­den die Post­ings von „reddragon1“ nach Bekan­ntwer­den der Verbindung zu Mag­not­ta gelöscht. Die Neon­azis dort disku­tieren sei­ther nur mehr die Frage, ob die „Juden“ für „reddragon1“ ver­ant­wortlich seien bzw. wie es möglich sein kann, dass ein Post­ing über einen Schwulen auf Storm­front veröf­fentlicht wer­den konnte.

blogs.villagevoice.com/ — Is Luka Mag­not­ta, Cana­di­an Porn Actor and Mur­der-Dis­mem­ber­ing Sus­pect, a Scientologist?
spiegel.de — Porn­odarsteller Mag­not­ta soll nach Kana­da aus­geliefert werden
Anti-racist Cana­da — Luka Mag­not­ta. White Nationalist???
Mord­verdächtiger von Mon­tre­al — Verbindung zu Ku-Klux-Klan