Das Wintermärchen von der Christenverfolgung

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„Chris­ten (wer­den) heu­te stär­ker als jemals zuvor in ihrer Geschich­te ver­folgt“, beklagt Susan­ne Win­ter, rechts­kräf­tig wegen Ver­het­zung ver­ur­teil­te FPÖ-Abge­ord­ne­te zum Natio­nal­rat, in einer Aus­sendung am 5. Dezem­ber 2011. „Selbst in Euro­pa, der his­to­ri­schen Hoch­burg für Men­schen­rech­te, kön­ne die Reli­gi­ons­frei­heit für Chris­ten nicht garan­tiert werden.“

Bei­spiel für ihre abstru­se Behaup­tung kann die FPÖ-Hin­ter­bänk­le­rin in ihrer Aus­sendung zwar nicht nen­nen, dafür aber Schul­di­ge: „Auch die Untä­tig­keit der christ­li­chen Poli­ti­ker, wie sie auch in Öster­reich zu beob­ach­ten ist, ist schuld dar­an, dass die Chris­ten heu­te stär­ker als jemals zuvor in ihrer Geschich­te ver­folgt wer­den. (…) So wer­den bei­spiels­wei­se Ver­let­zun­gen des Arbeits­rech­tes, des Gleich­stel­lungs­rech­tes und der Mei­nungs- sowie Ver­samm­lungs­frei­heit beobachtet.“

Zum Kern ihrer Aus­sendung kommt Win­ter im letz­ten Absatz: „Lei­der wird in vie­len isla­mis­ti­schen Län­dern die Scha­ria zur Rechts­ord­nung erklärt, die sogar den Men­schen­rech­ten über­ge­ord­net ist. So sind dort nur Mit­glie­der der isla­mi­schen Reli­gi­ons­ge­mein­schaft Trä­ger von Rech­ten und Frei­hei­ten, ‚Ungläu­bi­ge’ wer­den zu Men­schen zwei­ter Klas­se degra­diert”, schil­dert Win­ter die Pro­ble­ma­tik. Sinn­voll wäre des­we­gen ein Signal der west­li­chen Regie­run­gen, bei­spiels­wei­se die Ent­wick­lungs­hil­fe für isla­mis­tisch domi­nier­te Staa­ten an eine Ver­wirk­li­chung der Men­schen­rech­te zu koppeln.“

Gute Idee? Soll­te die Bevöl­ke­rung West­so­ma­li­as tat­säch­lich dem Hun­ger­tod aus­ge­lie­fert wer­den, weil sie von kle­ri­kal-faschis­ti­schen Wahn­sin­ni­gen de fac­to als Gei­seln gehal­ten wer­den? Nun, auf­grund beson­de­rer Intel­li­genz oder Sach­kennt­nis ist Susan­ne Win­ter bis­her ja auch nicht auf­ge­fal­len. Eher wegen ihrer Pein­lich­keit. Und die­ser bleibt sie kon­se­quent treu. Ihr Ein­tre­ten gegen die welt­um­span­nen­de Chris­ten­ver­fol­gung just am 5. Dezem­ber begrün­de­te sie näm­lich damit, dass dies der inter­na­tio­na­le Tag der Men­schen­rech­te sei. Am 5. Dezem­ber ist jedoch Kram­pus. Der inter­na­tio­na­le Tag der Men­schen­rech­te ist am 10. Dezember.