Seine politische Einstellung bezeichnet er als „dunkelblau“. Dieter Egger, den Vorarlberger Parteichef der FPÖ hat er auf Facebook unter „Aktivitäten und Interessen“ eingereiht, er vertreibt Potenzmittel sowie Hitler-Wein und Hitler-Schnaps.
Roland Marte sieht sich selbst als unauffällig: „Über mich gibt’s nicht viel zu sagen“, schreibt er auf seinem Facebook-Konto. Soll man ihm das abnehmen? Er verlinkt zum stramm rechten und esoterisch angehauchten Kopp-Verlag, sehr häufig zum Hassblog sos.heimat und unterstützt natürlich, weil „dunkelblau“, Aussagen von Strache.
Und er kommt aus Götzis. Da hatten wir vor ihm schon andere auffällige Blaue: etwa Gernot Egle oder Thomas Feurstein, die beide für die FPÖ Götzis tätig waren. Feurstein, der Ex-FPÖ-Gemeinderat verband ja seine politischen Interessen mit den geschäftlichen: für die Vorarlberger Blood & Honour-Szene bedruckte er T‑Shirts.
Marte könnte eine ähnliche Klientel im Auge haben: mit Hitler-Wein und – ziemlich irreführend – „Schnaps vom Führer“ mit Hakenkreuz. Die Potenzmittel passen auch ganz gut dazu. Aber passt der Verkauf und die Werbung auch zum Verbots- bzw. Abzeichengesetz? Das sollten die Behörden klären!
Update (1.10.2012): Die Staatsanwaltschaft hat im November 2011 Ermittlungen gegen Marte eingeleitet und das Ermittlungsverfahren ohne Anklageerhebung im Februar 2012 eingestellt: „Er habe den Verkauf der Flaschen mit Hitler-Etiketten gleich zu Beginn der Ermittlungen eingestellt, hieß es von der Staatsanwaltschaft.“ Marte vertreibt diesen „Hitler-Wein“ und „Hitler-Schnaps“ inzwischen also nicht mehr.