Kärnten: Schüsse auf den Partisanen-Gedenkstein

In der Nähe der Abson­derungsanstalt für Asyl­wer­ber („Haiders Guan­tanamo“) auf der Saualm befind­et sich ein Bauern­hof, bei dem ein Gedenkstein an das Wüten der Nazis gegen die Kärnt­ner Slowe­nen erin­nert. Das Denkmal ist vor kurzem neuer­lich geschän­det wor­den, wie bei ein­er Kranznieder­legung ent­deckt wurde.

Der Ver­band der Kärnt­ner Par­ti­sa­nen hat Anzeige erstat­tet. Der Gedenkstein wurde in der Ver­gan­gen­heit schon mehrmals geschän­det. Die Saualm war in den let­zten Monat­en des Nazi-Regimes eine heftig umkämpfte Zone. Das Denkmal, das jet­zt von unbekan­nten Tätern beschossen wurde („man ent­deck­te zahlre­iche Ein­schus­s­löch­er im Gedenkstein“, Stan­dard, 16.11.2011), ist Mar­tin Sle­mensek und dessen hochschwan­ger­er Fre­undin Mar­garete Mal­ly gewid­met, die von der SS erschossen und ver­bran­nt wurden.

In der Kärnt­ner Gedenkkul­tur haben Erin­nerungs­geschicht­en und Denkmäler für Par­ti­sanIn­nen offen­sichtlich nur wenig Platz. Wir haben jeden­falls kein Foto des Gedenksteins auf der Saualm und keine Geschichte über Mar­tin Sle­mensek und Mar­garete Mal­ly gefun­den. Wir wür­den uns über entsprechende Mate­ri­alien freuen!

Wir empfehlen jeden­falls die lit­er­arische Aufar­beitung durch Maja Hader­lap „Engel des Vergesssens“ (Wall­stein Verlag).

Quelle: Stan­dard, 16.11.2011