Innsbruck: Gewandelter Neonazi mit einschlägigem Geschlechtsteil?

Er ist 24 Jahre alt, wurde 2008 wegen NS-Wieder­betä­ti­gung zu sechs Monat­en bed­ingt verurteilt und hat mehrere Prob­leme, die ihn am 17.10.2011 wieder vor ein Geschwore­nen­gericht in Inns­bruck brachten.

Einen Teil der Prob­leme hat er nach sein­er ersten Verurteilung ange­blich selb­st entschärft: Seine Tat­toos habe er ent­naz­i­fiziert; den Reich­sadler in einen ein­fachen Adler umge­wan­delt, die mit Eichen­laub verzierte Triskele ent­laubt. Bleibt noch die Angabe ein­er Zeu­g­in, wonach auch das Geschlecht­steil des Angeklagten ein­schlägig tätowiert sei. Eine pikante (Beweis-)Frage für jedes Gericht!


Triskele

Aber dieses Glied dürfte in der Kette der Vor­würfe an den Angeklagten ohne­hin nur eine dürftige Rolle spie­len, denn die Anklage wirft ihm im Wesentlichen vor, dass er in Inns­bruck­er Lokalen, bei ein­er Grillfeier im Wipp­tal und in ein­er Woh­nung, in der er sich mit ein­schlägi­gen Kam­er­aden getrof­fen hat, immer wieder „Heil Hitler“ bzw. „Sieg Heil“ geschrieen und bei der Grillfeier im Wipp­tal (wo ja einige „Kam­er­aden“ behei­matet sind) ein Hak­enkreuz mit Ben­zin ins Gras gebran­nt habe.

Stimmt alles nicht, behauptete der Angeklagte. „Heil Hitler“ habe er nach sein­er ersten Verurteilung nie wieder gerufen. Höch­stens im Zusam­men­hang mit Erzäh­lun­gen über seinen Prozess – sozusagen aus doku­men­tarischen Grün­den! Der Anwalt des Angeklagten set­zt noch eines drauf und behauptet, sein Man­dant habe sich gewan­delt, sei zwar nicht ins linke Lager gerutscht, aber doch ein wenig in die Mitte. Zur Ein­ver­nahme weit­er­er Zeu­gen wurde der Prozess auf Dezem­ber vertagt.

Quelle: Kro­ne Tirol und Tirol­er Tageszeitung, 18.10.2011