Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet über die unglaubliche Entgleisung des Vatikans bzw. der Nuntiatur, die von deren Sprecher als „wenig glücklich“ und „missverständlich“ bezeichnet wurde.
Pedro Varela war 1998 als erster Spanier wegen Holocaust-Leugnung verurteilt worden. 2010 wanderte er zum zweiten Mal hinter Gitter, was die Nuntiatur zu ihrem Schreiben veranlasst hatte. Varela, Initiator des internationalen Nazi-Netzwerks CEDADE, hat auch Österreich-Connections. Es ist zwar schon einige Jahre her, aber im Jahr 1991 war er Referent bei der AfP-Akademie und lobte damals Hitler als „zweiten Erlöser der Menschheit“. Als er 1992 in Kärnten bei der von Otto Scrinzi geleiteten „Gästewoche“ des Österreichischen Kulturwerkes teilnahm, wurde er verhaftet und vor Gericht gestellt. Beim darauf folgenden Prozess wurde Varela freigesprochen, weil er sich nach Meinung der Geschworenen der Strafbarkeit seiner Aussagen nicht bewusst gewesen sei.
Die spanische Justiz sah das wenige Jahre später anders und verurteilte Varela im Jahr 2010 zum zweiten Mal, was offensichtlich den Vatikan bzw. die Nuntiatur zu der skandalösen Solidaritätsadresse veranlasst hat. Von einer Unterstützung Varelas will die Nuntiatur nichts mehr wissen und Interventionen zu seinen Gunsten habe es auch nicht gegeben. Aber warum gab es dann das Schreiben?