Semesterprogramm des Vereins “Wiener Akademischen Ferialverbindung Reich”, bestimmt nur ein “Zufall”, dass das Logo so aussieht wie ein Hakenkreuz …
Küssels „Reich“ war jene etwas geheimnisumwitterte Runde von neonazistisch orientierten Reichs- und Saufbrüdern, die sich in ihren guten Zeiten jedes Monat zumindest zweimal im Keller getroffen haben, um zum Beispiel den Reichswaffentag (!) zu begehen oder am Karfreitag eine Stelze zu essen. Natürlich gab es zwischen den Rülpsern auch politisch Erbrochenes als Programm: etwa zur spannenden Frage „Die Zersetzer — Wer vernichtet Volk und Land?“
Ob Gottfried Küssel aus seinem Verlies den Segen zur Auflösung seiner intimen Runde gegeben hat, ist uns nicht bekannt, wohl aber auch egal. Im „Reich“ agierte er zwar als Doppelfunktionär (Schriftführer, Kassier), aber zur Auflösung reichten wohl auch die Unterschriften des Vorsitzenden Lucas Tuma und des Stellvertreters Viktor Hammermayer.
Nachdem Alpen-Donau auch keinen Pieps mehr von sich gibt und sich die Solidarität mit Küssel mittlerweile in sehr sehr engen Grenzen hält, bleibt dem einstigen Gauführer wohl nur mehr die Mitgliedschaft in der NSDAP/AO, die auch schon bessere Zeiten gesehen hat. Götterdämmerung!