Der Parteiobmann der FPÖ hat aber auch Vorstellungen darüber, wie man auf Facebook und in öffentlichen Diskussionen umgehen soll: Ein „beherztes“ Wort darf schon mal sein, aber es muss auch Grenzen geben: keine Verbalinjurien, keine Provokationen, keine Kontakte mit Neonazis. Bei Werner Königshofer hat Strache diese Regeln angewendet. Gelten sie auch für ihn selbst? Die Rede ist hier nicht von der geheimen Facebook-Gruppe „Türkei nicht in die EU“, sondern von seinem offiziellen Facebook-Konto.
Am 22.7.2011 stellt Strache einen Bericht der Gratiszeitung „heute“ auf seine Pinnwand. Es geht um eine Kunstaktion mit einem Plakat „Hamam statt Daham“. Die Erwähnung des Wortes „Hamam“ und der Hinweis im „heute“-Bericht, dass auf dem Plakatfoto zwei pinkelnde Frauen zu sehen sind, lässt alle Dämme bei den Kommentierungrn auf Straches Pinnwand brechen. 23 Kommentare wurden auf der Website von „heute“ abgegeben, bei Strache sind es 419 Kommentare bis zum heutigen Tag.
An den Tagen, nachdem der norwegische Rechtsextremist Anders Behring Breivik fast 80 Menschen, darunter viele Jugendliche ermordete, herrschte auf Straches Pinnwand bei etlichen Postern die pure Mordlust: Aufhängen, Ertränken, Anzünden, Galgen wird den Künstlern der „Hamam statt Islam“-Aktion gewünscht. Der Landesverweis ist da schon eine milde Forderung. Einzelne Poster versuchten vergeblich zur Mäßigung und verbalen Abrüstung aufzurufen. Andere verwiesen darauf, dass die Künstler keine Türken oder Muslime sind, sondern Österreicher – auch egal!
Die „milden” Forderungen: „linksfaschistoiden „WUK” Vaterlandsverräter”, „Raus mit dem Gesindel” und „Ab in die Heimat mit diesen Abschaum”
Strache, der seine Pinnwand für diese Unzahl an hetzerischen Postings zur Verfügung stellt, meldete sich kein einziges Mal zu Wort, mahnte nicht, löschte nicht die ärgsten Kommentare, machte gar nichts.
aber die drohungen werden konkreter, zuerst: „an die Wand”
Am 24.7. wünschte er einen entspannten Sonntag, am 26.7. nahm er zum Attentat in Oslo Stellung und bezeichnet es als Skandal, wie krankhaft und pietätlos der ORF und die Linke versuchten, einen norwegischen Psychopathen mit der FPÖ in Verbindung zu bringen. Die hetzerischen und mörderischen Kommentare auf seiner eigenen Pinnwand interessieren Strache offensichtlich nicht.
Weitere Kommentare:
„WUK anzünden”:
„diese hurenkinder gehören sofort ertänkt”:
„Eigentlich sollte man diese Kulturschänder aufhängen, nach dem Motto: Jeder Bam, ein Stück Islam”: