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Strache und sein Gesichtsbuch (I)

Heinz-Chris­­ti­an Stra­che ver­fügt mit sei­ner Face­­book-Sei­­te über die größ­te Fan-Gemein­­de unter den öster­rei­chi­schen Poli­ti­ke­rIn­nen. 103.719 Per­so­nen „gefällt“ HC Stra­che. Der Par­tei­ob­mann der FPÖ hat aber auch Vor­stel­lun­gen dar­über, wie man auf Face­book und in öffent­li­chen Dis­kus­sio­nen umge­hen soll: Ein „beherz­tes“ Wort darf schon mal sein, aber es muss auch Gren­zen geben: kei­ne Ver­bal­in­ju­ri­en, kei­ne Provokationen, […]

8. Aug 2011

Der Par­tei­ob­mann der FPÖ hat aber auch Vor­stel­lun­gen dar­über, wie man auf Face­book und in öffent­li­chen Dis­kus­sio­nen umge­hen soll: Ein „beherz­tes“ Wort darf schon mal sein, aber es muss auch Gren­zen geben: kei­ne Ver­bal­in­ju­ri­en, kei­ne Pro­vo­ka­tio­nen, kei­ne Kon­tak­te mit Neo­na­zis. Bei Wer­ner Königs­ho­fer hat Stra­che die­se Regeln ange­wen­det. Gel­ten sie auch für ihn selbst? Die Rede ist hier nicht von der gehei­men Face­book-Grup­pe „Tür­kei nicht in die EU“, son­dern von sei­nem offi­zi­el­len Facebook-Konto.

Am 22.7.2011 stellt Stra­che einen Bericht der Gra­tis­zei­tung „heu­te“ auf sei­ne Pinn­wand. Es geht um eine Kunst­ak­ti­on mit einem Pla­kat „Hamam statt Daham“. Die Erwäh­nung des Wor­tes „Hamam“ und der Hin­weis im „heute“-Bericht, dass auf dem Pla­kat­fo­to zwei pin­keln­de Frau­en zu sehen sind, lässt alle Däm­me bei den Kom­men­tie­rungrn auf Stra­ches Pinn­wand bre­chen. 23 Kom­men­ta­re wur­den auf der Web­site von „heu­te“ abge­ge­ben, bei Stra­che sind es 419 Kom­men­ta­re bis zum heu­ti­gen Tag.

An den Tagen, nach­dem der nor­we­gi­sche Rechts­extre­mist Anders Beh­ring Brei­vik fast 80 Men­schen, dar­un­ter vie­le Jugend­li­che ermor­de­te, herrsch­te auf Stra­ches Pinn­wand bei etli­chen Pos­tern die pure Mord­lust: Auf­hän­gen, Erträn­ken, Anzün­den, Gal­gen wird den Künst­lern der „Hamam statt Islam“-Aktion gewünscht. Der Lan­des­ver­weis ist da schon eine mil­de For­de­rung. Ein­zel­ne Pos­ter ver­such­ten ver­geb­lich zur Mäßi­gung und ver­ba­len Abrüs­tung auf­zu­ru­fen. Ande­re ver­wie­sen dar­auf, dass die Künst­ler kei­ne Tür­ken oder Mus­li­me sind, son­dern Öster­rei­cher – auch egal!


Die „mil­den” For­de­run­gen: „links­fa­schis­to­iden „WUK” Vater­lands­ver­rä­ter”, „Raus mit dem Gesin­del” und „Ab in die Hei­mat mit die­sen Abschaum”

Stra­che, der sei­ne Pinn­wand für die­se Unzahl an het­ze­ri­schen Pos­tings zur Ver­fü­gung stellt, mel­de­te sich kein ein­zi­ges Mal zu Wort, mahn­te nicht, lösch­te nicht die ärgs­ten Kom­men­ta­re, mach­te gar nichts.



aber die dro­hun­gen wer­den kon­kre­ter, zuerst: „an die Wand”

Am 24.7. wünsch­te er einen ent­spann­ten Sonn­tag, am 26.7. nahm er zum Atten­tat in Oslo Stel­lung und bezeich­net es als Skan­dal, wie krank­haft und pie­tät­los der ORF und die Lin­ke ver­such­ten, einen nor­we­gi­schen Psy­cho­pa­then mit der FPÖ in Ver­bin­dung zu brin­gen. Die het­ze­ri­schen und mör­de­ri­schen Kom­men­ta­re auf sei­ner eige­nen Pinn­wand inter­es­sie­ren Stra­che offen­sicht­lich nicht.

Wei­te­re Kommentare:

„WUK anzün­den”:

„die­se huren­kin­der gehö­ren sofort ertänkt”:

„Eigent­lich soll­te man die­se Kul­tur­schän­der auf­hän­gen, nach dem Mot­to: Jeder Bam, ein Stück Islam”:



➡️ Stra­che und sein Gesichts­buch (II)

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