Ein lustiger Flashmob kündigt sich an! Andrea Kellner kann nicht teilnehmen, weil sie an einer FPÖ-Bezirksparteileitungssitzung teilnehmen muss und schreibt dazu: „Heul” Dafür hat sich Andrea Kdolsky angesagt. Hat sie wirklich selbst zugesagt? Ex-Gesundheitsministerin (ÖVP) mobbt gegen Ex-Gesundheitsministerin (ÖVP)? Spannend!
Aber das ist nicht das einzige Problem. Mario Caracciolo, der seine einschlägigen Vorlieben für Großdeutschland und Rudolf Heß auf seinem persönlichen Facebook-Konto offenbart, hat es mit einem schmetternden Aufruf versucht („Ein Muss für alle anständigen Patrioten“) und sich gleich einen Korb eingehandelt: „Also ich bin dafür das [sic!] wir frauen da auch vorkommen!”
Andrea Reichart hat ein noch größeres Problem: Ihre Freunde wollen sich nicht für die österreichische Bundeshymne mobilisieren lassen. Das bringt Reichart, die sich in ihrem Facebook-Profil als „stolze Nationalsozialistin“ bezeichnet (wie dem Blog Bawekoll zu entnehmen ist), ganz schön auf die Palme: „Ich bin verärgert. Ernsthaft. Ständig höre ich: wozu soll ich beim Flashmob erscheinen, wenn das sowieso nicht „meine“ Hymne ist usw. Verdammt noch mal, wenn die Parole erscheinen lautet, kann das doch kein so gewaltiges Problem sein, sich wo für eine halbe Stunde mit seinen Freunden zu treffen?“
Aber einige ihrer rechtsextremen Freunde bocken gewaltig. Gustav McGu hält die „scheiss hymne“ für „so was von unwichtig“ und will sich auch nicht beklagen, wenn über die Feminisierung der Hymne auch der Staat gleich mitfällt.
Don Satanas, wie Gustav McGu ein Fan der „Kameradschaft Heimatfront“, will hingegen so wie Schadauer Wienerbluteins am Flashmob für die österreichische Bundeshymne in der männlichen Form teilnehmen. Seinen Facebook-Account hat Don derzeit mit einem Button „140 Jahre Deutsches Reich“ aufgemotzt, damit alle wissen, wo er wirklich steht, wenn er für die österreichische Bundeshymne mobbt.
Und wer organisiert den Flashmob? Alex Aminger hat den flammenden Appell gegen die „Umtextung” unserer „österreichischen Geschichte und Tradition“ verfasst, der nicht nur in einem ziemlich holprigen Deutsch daherkommt, sondern auch inhaltlich ziemlich stolpert (vergleiche Punkt 1 und 3!). Das kann einen aufstrebenden freiheitlichen Jungfunktionär, der noch vor Kurzem im gegnerischen BZÖ beheimatet war, natürlich nicht kümmern. Irgendwie dürfte er aber doch an den Geistern, die er rief, zweifeln und hat deshalb einen Nachtrag zu seinem Appell geschrieben:
Ich will deutlich darauf hinweisen, dass ich bei diesem Zusammentreffen keine Randalen, Verschmutzungen, mutwillige Zerstörung öffentlicher Gegenstände und sonstiger Strafbarer Handlungen sehen möchte. Denn das ist definitiv nicht unser Ziel! Weiters will ich nicht das irgendwelche Politischen „Randgruppen” meinen sich unserem Flashmob anzuschließen, wenn der Grund nur darin besteht Ärger zu machen oder Unruhe zu stiften! Ich möchte nicht das wir negativ in die Schlagzeilen kommen oder gar jemandem etwas passiert! Helft mit und macht diesen FLASHMOB zu eurem Beitrag an der Österreichischen Politik!
Amingers Beitrag „an“ der österreichischen Politik könnte lokal so wesentlich werden wie die Friedensinitiative von Lazar und Strache in Libyen international. Der Flashmob soll übrigens mit dem Absingen der ersten Strophe „unserer originalen Bundeshymne“ beendet werden – hoffentlich erwischen die TeilnehmerInnen nicht nur den richtigen Ton, sondern auch die richtige Hymne!
Siehe auch: bawekoll — Das wahre Gesicht des rechten Randes!