Der Club b.lack ist der Nachfolger des Cave-Club, der 2009 zusperren musste, nachdem es mehrfach zu rechtsextremen Vorfällen gekommen war. Das Publikum reagierte sehr sensibel und blieb in der Folge aus. Einer, um den es damals ging, weil er als Türsteher bei „Overdose“-Veranstaltungen im Cave-Club in einer SS-ähnlichen Uniform arbeitete, ist der Neonazi Hayo K., ein Österreicher, der besondere Beziehungen zur deutschen Kameradschaftsszene entwickelt hat.
Hayo K. ist auch unter den spärlichen 38 Zusagen, die sich auf der Facebook-Seite für die Veranstaltung eingetragen haben. Neben so illustren Namen wie „Nibelungen Treue“, „Njord Bluteszorn“ oder einem Typen, dessen Profilbild starke Ähnlichkeiten mit einem verblichenen Selbstmörder aufweist, findet sich auch Hayo als „Zeiten Wende“.
Nach der Absage im b.lack suchen die Veranstalter nach einer neuen Location: Das Konzert soll jedenfalls am 23.7. stattfinden, kündigen sie an. Die Veranstalter nennen sich „Wolf Hall“, sind aus Biberach (Baden Württemberg) und organisieren unter anderem Industrial‑, Neo-Folk- Konzerte. Das Salzburg-Konzert wurde auch vom rechtsextremen „Trutzburg Thule“-Versand aus Waiblingen unterstützt. „Trutzburg-Thule“ vertreibt die Alben von „Von Thronstahl“, einer mittlerweile eindeutig im Neonazi-Eck angesiedelten Formation, die mit „Spreu & Weizen“ ein gemeinsames Album produziert hat. Die Videos von „Spreu & Weizen“ lassen ebenfalls an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: eine Nazi-Truppe!
Der Veranstaltungsraum Salzburg ist für die deutschen Veranstalter offensichtlich deshalb interessant geworden, weil sie hier mit weniger Widerstand und Öffentlichkeit rechneten als etwa in Bayern. Einstweilen ist das Konzert nur im b.lack abgesagt. Ob die Veranstalter an einen anderen Ort in Oberösterreich oder Salzburg denken, werden die nächsten Wochen zeigen.