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Wo war Martin Graf am Gedenktag 2011?

Seit es den „Gedenk­tag für die Opfer des Natio­nal­so­zia­lis­mus – gegen Gewalt und Ras­sis­mus” gibt, der im öster­rei­chi­schen Par­la­ment seit 1998 am 5. Mai, dem Tag der Befrei­ung des Kon­zen­tra­ti­ons­la­gers Maut­hau­sen jähr­lich began­gen wird, ist es der glei­che Krampf: Ein­zel­ne Reprä­sen­tan­tIn­nen der FPÖ neh­men an die­ser Gedenk­ver­an­stal­tung teil, wäh­rend sich das Gros der FPÖ-Abge­­or­d­­ne­­ten wenige […]

30. Jun 2011

Für 2011 woll­te Heinz-Chris­ti­an Stra­che den Spa­gat ver­su­chen: Er war Teil­neh­mer am Gedenk­tag im Par­la­ment und als Red­ner für die Trau­er­fei­er der Bur­schen­schaf­ter am 8. Mai ange­kün­digt. Mar­tin Graf, immer­hin der drit­te Prä­si­dent des Natio­nal­ra­tes, war beim Gedenk­tag nicht anwe­send. Am 8. Mai am Hel­den­platz war Graf natür­lich dabei.

War­um hat Graf den Gedenk­tag geschwänzt? Eine ers­te Erklä­rung lie­fert ein Kom­men­tar von Mar­tin Graf, den er schon ein Jahr zuvor in „Zur Zeit“ (Nr. 9/10 ‑2010) abge­lie­fert hat: „An die­ser Stel­le glie­de­re ich mich ein in das Heer jener 44 Pro­zent der Öster­rei­cher, die zu man­chen The­men lie­ber nicht sagen, was sie denken.”

Die „Wie­ner Zei­tung” weiß dazu immer­hin: „Der Drit­te Natio­nal­rats­prä­si­dent Mar­tin Graf (FPÖ) fehl­te – er war in Ungarn, hieß es.” (Wie­ner Zei­tung, 6.5.2011) Ungarn ist noch sehr unbe­stimmt als Ziel­ort. Des­halb fra­gen wir nach: War Mar­tin Graf etwa in Buda­pest? Bei einem Reprä­sen­tan­ten von Job­bik, der anti­se­mi­ti­schen und rechts­extre­men Par­tei? Wur­de bei den Gesprä­chen auch der his­to­ri­schen Ereig­nis­se gedacht? Oder hat Mar­tin Graf auch am 5. Mai in Ungarn sei­nen Sinn­spruch beher­zigt: Lie­ber nicht sagen, was man denkt?

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