Brno /Brünn: „ Blutige Missverständnisse?“

Tausende Men­schen haben in Brno/Brünn (CZ) den Auf­marsch von Neon­azis am 1. Mai durch eine Sitzblock­ade behin­dert und damit erre­icht, dass die Neon­azis nicht, wie sie geplant hat­ten, durch ein von Roma bewohntes Vier­tel marschieren konnten.

Die Stadtver­wal­tung von Brno war zuvor mit dem von ihr beantragten Ver­bot der Neon­azi-Demo vor Gericht gescheit­ert. Die Zivilge­sellschaft war jeden­falls wach­sam und hat mit ein­er friedlichen Sitzblock­ade den Auf­marsch der neon­azis­tis­chen „Arbeit­er­partei für soziale Gerechtigkeit“ (Delick­na strana social­ni spravedl­nos­ti — DSSS), die von Neon­azi-Grup­pen aus Öster­re­ich (NVP) und Deutsch­land (NPD, Freies Netz Süd) unter­stützt wurde, behin­dert. 15 Per­so­n­en wur­den von der Polizei vorüberge­hend festgenom­men, 14 wegen recht­sex­tremer bzw. neon­azis­tis­ch­er Sym­bole und Äußerungen.

Die tschechis­chen Neon­azis wer­den wohl noch länger über den ver­schwurbel­ten Rede­beitrag von Gün­ter Rehak, dem Abge­sandten der NVP grü­beln, der seinen Ver­weis auf das Marxsche Gesetz vom ten­den­ziellen Fall der Prof­i­trate darin gipfeln ließ, dass er forderte, wer den Kap­i­tal­is­mus bekämpfen wolle, müsse bei der Jus­ti­zoli­garchie begin­nen. Ob die tschechis­chen Neon­azis ver­standen haben, dass Rehak auch die Eroberung und Zer­schla­gung der Tsche­choslowakei durch Hitler offen­sichtlich als eines der „bluti­gen Missver­ständ­nisse“ beze­ich­net hat?

Siehe auch: sueddeutsche.de