Die Stadtverwaltung von Brno war zuvor mit dem von ihr beantragten Verbot der Neonazi-Demo vor Gericht gescheitert. Die Zivilgesellschaft war jedenfalls wachsam und hat mit einer friedlichen Sitzblockade den Aufmarsch der neonazistischen „Arbeiterpartei für soziale Gerechtigkeit“ (Delickna strana socialni spravedlnosti — DSSS), die von Neonazi-Gruppen aus Österreich (NVP) und Deutschland (NPD, Freies Netz Süd) unterstützt wurde, behindert. 15 Personen wurden von der Polizei vorübergehend festgenommen, 14 wegen rechtsextremer bzw. neonazistischer Symbole und Äußerungen.
Die tschechischen Neonazis werden wohl noch länger über den verschwurbelten Redebeitrag von Günter Rehak, dem Abgesandten der NVP grübeln, der seinen Verweis auf das Marxsche Gesetz vom tendenziellen Fall der Profitrate darin gipfeln ließ, dass er forderte, wer den Kapitalismus bekämpfen wolle, müsse bei der Justizoligarchie beginnen. Ob die tschechischen Neonazis verstanden haben, dass Rehak auch die Eroberung und Zerschlagung der Tschechoslowakei durch Hitler offensichtlich als eines der „blutigen Missverständnisse“ bezeichnet hat?
Siehe auch: sueddeutsche.de