Die Mitglieder der FPÖ wurden aufgefordert, sich auf Facebook „Gegen die Schließung der informativen Netzseite ALPEN-DONAU.INFO“ auszusprechen – im Rahmen einer „Öffentlichen Veranstaltung“ zwischen 23. März und 20. April. Man beachte den diskret gewählten Schlusstermin, der — nicht zufällig — mit Hitlers Geburtstag zusammenfällt!
Als Administrator der Gruppe fungierte Andreas Keltscha, der auch gleich seine politische Gruppe, die „Freiheitlich-Nationale-Allianz-Österreich“ (FNA) ins Spiel brachte. Die FNA ist noch relativ neu im politischen Business, aber mit Andreas Keltscha hat sie einen gewichtigen Sprecher. Keltschas Botschaft ist einfach: „Wir alle vertreten doch die Wahrheit und wir wollen uns von den Linksfaschisten nicht mehr belügen lassen!“
Darum, so Keltscha, muss man gegen die Schließung von Alpen-Donau.Info Stellung nehmen und weil diese „informative Netzseite“ eben auch die Wahrheit vertrete. Damit ist eigentlich schon mehr über den Standpunkt von Keltscha und seiner wilden FNA-Truppe gesagt als es ein Programm der FNA jemals ausdrücken könnte.
Der Appell von Keltscha zeigte Wirkung, wenn auch nur eine geringe. Knappe 100 fühlten sich angesprochen und demonstrierten ihre Solidarität. Womit eigentlich? Die Alpen-Nazis haben ihre Seite selbst geschlossen. Demonstrieren Keltscha und seine Gurkentruppe also gegen die Alpen-Nazis? Nein – sie demonstrieren für „das recht (!) auf freie Meinungsäußerung, so wie es die Menschenrechtskonvention vorsieht und nicht wie es unser Staat beschneidet!“
Die Botschaft von Keltscha ist klar und auch doch wieder nicht für jeden Adressaten: „Da bin ich natürlich mit dabei, alles was gegen Informationsfreiheit geht!!2, jubelt etwa ein Marko Frei. Ja, was jetzt, für oder gegen? Bevor noch alle Mitglieder der FPÖ der seltsamen Veranstaltung beitreten konnten, wurde die Facebook-Seite „Gegen die Schließung der informativen Netzseite….“ allerdings geschlossen. Von wem? Wir wissen es nicht, nehmen aber mal an, es waren die Linken von Facebook!
Die Antwort von Keltscha und seiner FNA wird vermutlich nicht mehr lange auf sich warten lassen und sie wird vermutlich heftig werden: gegen die Schließung einer Seite, die gegen die Schließung der Seite, die von den Nazis selbst geschlossen wurde, protestiert! Sie wird getragen werden von den zahlreichen FNA-Gruppierungen, die sich derzeit noch im Aufbau befinden. Vorläufig gilt allerdings noch, was ein Fan beim Besuch der FNA-Seite auf Facebook trocken feststellt: „NOCH –ziemlich ruhig hier.”
➡️ Die freiheitlich-nationalen Freunde (Teil II): FNA, FB‑Ö und FPÖ