Anfrage Maier (SPÖ): Im Tod sind alle gleich!

Lesezeit: 1 Minute

Es ist zum Ver­zwei­feln! Der SPÖ-Abge­ord­ne­te Johann Mai­er mach­te im Dezem­ber eine par­la­men­ta­ri­sche Anfra­ge an das Innen­mi­nis­te­ri­um zur „Ver­wüs­tung Fried­hö­fen und Beschä­di­gung von Grä­bern“, in der eine Fra­ge auch lau­te­te: „Wie oft wur­den (…) Grä­ber auf jüdi­schen Fried­hö­fen beschä­digt oder verwüstet?“

Zuge­ge­ben, die Fra­ge hät­te auch nach christ­li­chen und mus­li­mi­schen Grab­stät­ten dif­fe­ren­ziert wer­den kön­nen oder noch bes­ser danach, bei wie vie­len Grab­schän­dun­gen ras­sis­ti­sche bzw. NS-Moti­ve oder Sym­bo­le ver­mu­tet oder fest­ge­stellt wurden.

Die Ant­wort des BMI macht klar, dass wenig Aus­sicht auf genaue­re Ant­wor­ten, jeden­falls für die ver­gan­ge­nen Jah­re besteht: „Beschä­di­gun­gen von Grä­bern auf jüdi­schen Fried­hö­fen wer­den nicht geson­dert ausgewertet.“

Wohl nach dem Mot­to, im Tod sind alle gleich, spielt es für das BMI kei­ne Rol­le, wie vie­le unter den 168 zwi­schen Jän­ner und Sep­tem­ber 2010 ange­zeig­ten Grab­schän­dun­gen auf jüdi­schen, mus­li­mi­schen, christ­li­chen oder sons­ti­gen Fried­hö­fen statt­fan­den. Soll­te es aber!

Die Aus­wer­tung der ange­zeig­ten (bzw. geklär­ten) Fäl­le von Grab­schän­dun­gen zwi­schen 2006 und 2010, die so ihrer mög­li­chen Moti­ve ent­klei­det wur­den, ergibt eine merk­wür­di­ge Häu­fung in den Jah­ren 2007 und 2008. Waren es 2006 175 ange­zeig­te Fäl­le, so waren es 2007 386, 2008 461, 2009 251 und im Jahr 2010 bis Sep­tem­ber die erwähn­ten 168.