Faller und Co: Ein erhabenes Dokument der Lächerlichkeit!

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Der Auf­tritt ist von sei­ner Ästhe­tik her über­wäl­ti­gend. Auf You­Tube ist für die stau­nen­de Um- und Nach­welt fest­ge­hal­ten, dass sich in Baden bei Wien sechs des­ori­en­tiert drein­bli­cken­de, geschmack­los geklei­de­te Män­ner vor einem Denk­mal zusam­men­ge­fun­den haben und – ein­ge­denk ihrer his­to­ri­schen Bedeu­tung und Rol­le – irgend­wo vor sich den „Dom des Geden­kens“ suchen, den sie gera­de errich­tet haben wollen.

Im Video sind natür­lich die Namen der his­to­risch bedeut­sa­men Per­so­nen fest­ge­hal­ten, auf dass sie nie­mand ver­ges­se: Robert Fal­ler, Chris­ti­an Hay­er, Gert Lag­ler, Gün­ter Harald Rehak, Ste­fan Schmal­nau­er und – im Vor­der­grund – Karl Horst Halb­wachs, der die schmal­brüs­ti­ge „Bade­ner Pro­kla­ma­ti­on“ dem feh­len­den Publi­kum vor­tra­gen darf. Es han­delt sich bei den Ver­sam­mel­ten um die Eli­te der Natio­na­len Volks­par­tei und der „Lis­te Wien“ des Gün­ter Rehak, die vor weni­gen Mona­ten noch in Wien kan­di­die­ren woll­te, aber an den Unter­schrif­ten gran­di­os geschei­tert ist.

Karl Horst Halbwachs verliest die "Badener Proklamtion"

Karl Horst Halb­wachs ver­liest die „Bade­ner Proklamtion”

Mit den Klän­gen von Beet­ho­vens Schick­sals­sym­pho­nie und etli­chen selt­sam zusam­men­ge­wür­fel­ten Bild­chen unter­legt, steu­ert das Video unauf­halt­sam auf sei­nen eigen­tüm­li­chen Höhe­punkt zu: die „Bade­ner Pro­kla­ma­ti­on“, die sich gegen die Will­kür der Sie­ger nach 1945 rich­ten will. Der 27. Jän­ner ist für die eigen­ar­ti­ge rechts­extre­me Gur­ken­trup­pe natür­lich nicht der inter­na­tio­na­le Holo­caust-Gedenk­tag, son­dern der „Tag der Ehre und Selbst­ach­tung“ der „Ange­hö­ri­gen der Deut­schen Nation“.

Mit die­sem Video haben die Ver­sam­mel­ten ein erha­be­nes Doku­ment ihrer Lächer­lich­keit geschaf­fen, das sei­nes­glei­chen sucht, aber nicht fin­den wird. Weil die Anste­ckungs- oder Nach­ah­mungs­ge­fahr nicht vor­han­den ist, kön­nen wir das Video bedin­gungs­los wei­ter­emp­feh­len: Es ist über You­Tube abruf­bar.