Heimatforscher Gottfried Gansinger, einer der Initiatoren von M.u.T., weiß um die Schwierigkeiten: „Das durchzusetzen wird nicht leicht, man wird Geduld haben müssen.“ (Kurier, 28.1.)
Itzinger, der im Häuserbuch der Stadt Ried als „Heimatdichter“ bezeichnet wird, war schon vor 1938 illegaler Nazi, der es bis zum SA-Obersturmbannführer brachte, während des NS- Regimes Gauhauptstellenleiter für die bäuerliche Nachwuchserzehung und gegen Ende des „tausendjährigen Reiches” Leiter einer Volkssturmeinheit. Der Germanist Christian Schacherreiter über seine „Dichtung“: „Das rassisch überlegene Germanentum ist die Grundtendenz in seinen Werken, es handelt sich um typische Blut- und Boden-Literatur.“
Pikant ist die Angelegenheit vor allem dadurch, weil die Straße erst im Jahr 1980 nach Itzinger benannt wurde. Damals will niemand etwas von seiner Vergangenheit geahnt haben. Der ÖVP-Bürgermeister von Ried, Albert Ortig, reagierte allerdings nicht prinzipiell ablehnend, sondern will darüber diskutieren und die Bevölkerung einbinden.
Auch in Frankenburg gibt es einen „Itzingerweg“. Dort sieht allerdings der Bürgermeister Franz Sieberer (SPÖ) gar keine Notwendigkeit, den Weg umzubenennen.