Als im Juli 2010 eine Neonazi-Gruppe aus dem Villacher Raum ausgeforscht werden konnte, die sich für insgesamt 13 Vandalenakte an dem Denkmal verantwortlich erklärte, wollte Hans Haider, Obmann des Vereins „Erinnern“, zwar auf Ruhe hoffen, aber auch noch den Villacher Kirtag abwarten.
Die fünfköpfige Neonazi-Gruppe bestritt zunächst politische Motive und versuchte, die Schändungen mit Alkoholisierung und Hass auf Ausländer zu erklären. Der Kärntner Verfassungsschutz fand jedoch heraus, dass die Gruppe in einem als Proberaum gemieteten Stadel Hakenkreuzfahnen, Neonazi-Flugblätter und SS-Symbole gehortet hatte. Der Stadel war offensichtlich Treff- und Anlaufpunkt für weitere Nazis. Zwischen 15 und 20 Personen haben sich regelmäßig in dem Stadel in St. Ruprecht getroffen. Durch die Ermittlungen konnte auch geklärt werden, warum die Täter so rasch nach den Anschlägen untertauchen konnten: Sie hatten sich in die Bude der pennalen Burschenschaft Arminia geflüchtet. Zwei der Beteiligten waren Mitglieder der Arminia; sie wurden mittlerweile ausgeschlossen. Übrigens: Auch Benjamin war bei der Arminia Villach. Die Ermittler vom Verfassungsschutz gaben sich echt überrascht: „Es ist unfassbar! Wir hätten nie damit gerechnet, dass es das in Villach gibt!“ (Kärntner Tageszeitung, 31.7.10)
Der Villacher Bürgermeister Manzenreiter (SPÖ) sprach dennoch davon, dass es in Villach keine echte Neonazi-Szene gäbe. Als dann wenige Tage nach der Aushebung der Neonazi-Gruppe beim Villacher Kirtag Anfang August Neonazi-Aufkleber auftauchten, bestätigten sich zwar die Skepsis von Hans Haider und die Ignoranz des Bürgermeisters, aber es gab zumindest keine Attacke auf das Denkmal. Vergangenes Wochenende war es wieder soweit.
(Quellen: APA 16.10. , Kleine Zeitung, KTZ)