Floridsdorf: Neuerlicher Brandanschlag

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Wie wir bereits berich­tet haben, wur­de ein Wohn­haus in Wien-Flo­rids­dorf, in dem unter ande­ren tür­ki­sche Stu­die­ren­de leben, am Mitt­woch der vori­gen Woche Ziel eines neo­na­zis­ti­schen Anschlags, bei dem ver­sucht wur­de, das Wohn­haus in Brand zu setzen.

Die Neo­na­zis, die sich selbst als Ham­mers­kins bezeich­nen, beschmier­ten zunächst die Wän­de des Wohn­heims mit neo­na­zis­ti­schen Sprü­chen und Sym­bo­le. Als die Poli­zei, von den Haus­be­woh­ne­rIn­nen alar­miert, die Vor­fäl­le auf­ge­nom­men hat­te und dann wie­der abge­rückt war, kehr­ten die Neo­na­zis zurück und setz­ten die Alt­pa­pier­con­tai­ner im Haus­flur in Brand. Die Brand­ent­wick­lung war so stark, dass das Stie­gen­haus bereits unbe­nutz­bar war und Lebens­ge­fahr bestand. Nach­dem Feu­er­wehr und Exe­ku­ti­ve nach dem Brand die Wohn­an­la­ge wie­der ver­las­sen hat­ten, kehr­ten die Neo­na­zis zurück und beschmier­ten wie­der Wände.

In der Nacht auf Mon­tag, den 12. Juli, atta­ckier­ten die Neo­na­zis wie­der die Wohn­an­la­ge und ver­such­ten eine neue Brand­le­gung. Einer der Sprü­che, die die Neo­na­zis an die Wän­de schmier­ten, ist eine kon­kre­te Mord­dro­hung: „In 3.xx + 3.xx leben bald tote Tschuschen.“

Das Ver­hal­ten der Poli­zei, die den schwer geschock­ten Bewoh­nern den Rat gab, gut auf sich auf­zu­pas­sen und ver­däch­ti­ge Wahr­neh­mun­gen sofort zu mel­den, ist schwer ver­ständ­lich. Die Brand­an­schlä­ge, die Mord­dro­hun­gen, die NS-Wie­der­be­tä­ti­gung, die wie­der­keh­ren­den Atta­cken – all das zeigt, dass die Neo­na­zis eine mas­si­ve Bedro­hung für die Haus­be­woh­ne­rIn­nen dar­stel­len. Die Haus­be­woh­ne­rIn­nen haben des­halb auch Wach­diens­te orga­ni­siert, um sich zu schüt­zen. Und die Poli­zei? Sie erklär­te dem „Fal­ter“, der in sei­ner mor­gi­gen Aus­ga­be über die Anschlä­ge berich­tet, dass sie „rund um das Heim ver­mehrt Beam­te in Uni­form und in Zivil auf Strei­fe“ schickt. Mit Ver­laub, das ist zu dürftig!!

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