Seit einem Tag ist die Doku auf dem YouTube-Kanal von ZDFheute zu sehen. Sie wurde bislang 84.000 Mal aufgerufen. Drunter ergießen sich Tausende Kommentare – fast ausnahmslos aus der Zielgruppe, um die es im Film geht: jene Personen, die, angestachelt durch altbekannte Gesichter – meist Männer – mit deren „alternativen“ Social Media-Kanälen, den durch wechselnde Eliten (von Soros über Gates bis zu diversen Regierungen) vermeintlich geplanten Volks- oder gar Weltuntergang fürchten.
Die Corona-Krise bietet offensichtlich einen Nährboden für zweifelhafte Mythen. Auch Extremisten mischen sich unter die Verschwörungstheoretiker. Politiker warnen: Dies könnte gefährlich werden.
Die „ZDFzoom”-Autoren Julia Lösch und Arndt Ginzel begeben sich auf Spurensuche und wollen herausfinden, wie gefährlich Verschwörungsideologien für die Demokratie werden können.
Ken Jebsen, Attila Hildmann, Heiko Schrang – sie alle haben durch die Corona-Pandemie für ihre Thesen Aufwind bekommen. Ihre sozialen Kanäle erreichen teilweise Millionen von Menschen. Doch Verschwörungserzählungen durchdringen seit Corona auch zunehmend die sogenannte bürgerliche Mitte der Gesellschaft. (…)
Martin Fehrensen betreibt das „Social Media Watchblog” und beobachtet die Verschwörer-Szene schon seit Langem: „Man beschwört einen Widerstand – und das ist etwas, womit sich der Handwerker genauso identifizieren kann wie vielleicht ein rechter Patriot, der schon seit zehn Jahren vom Untergang der Demokratie träumt.”
Experten warnen: Das demokratische System könnte in Gefahr sein. Proteste und Demonstrationen gegen Corona-Beschränkungen seien ein Grundrecht, wenn daraus aber gewaltsame Bewegungen entstünden, müsse dem schnell etwas entgegengesetzt werden.
Die Macht der Corona-Mythen – Gefahr für die Demokratie? (ZDFzoom 2020, 27′)