Nicht immer liegt der Verdacht auf Virusbefall so offen und klar da wie im Fall des Linzer FPÖ-Gemeinderats Manfred Gabriel. Der hatte im Jänner Heinz-Christian Strache auf Facebook ein Like geschenkt und so seine virale Kontamination offenbart. Wir haben das bereits vor rund einem Monat berichtet, aber die FPÖ hat erst jetzt eine Abwehrmaßnahme ergriffen und den mutmaßlichen Virenträger aus der Partei ausgeschlossen, wie meinbezirk.at schreibt.
Was bei einem einzelnen Virenträger vielleicht noch hilft, wird schwierig bei größeren Gemeinschaften. Die FB-Seite „Mein Herz schlägt für Österreich“, die seit ihrer Geburt als „NEIN zu Van der Bellen“ zehn Mal den Namen geändert hat, ist sogar eine ziemlich große blaue Facebook-Community: 58.3832 Personen gefällt sie (Stand 18.3.20).
Am 12. Dezember 2019 passierte ihr aber ein schwerer Fehler: Sie übernahm einfach – ohne Schutzmaßnahmen! – ein Posting der DAÖ, in dem unter Straches Konterfei zur Abstimmung über die Frage aufgefordert wurde, ob es Strache wiedeer in Österreichs Politik brauche. Der Admin der Gruppe „Mein Herz schlägt für Österreich“, dessen Herz angeblich in Panama für Österreich schlägt, gab sich „nachdenklich“ und stellte scheinheilig die Frage dazu: „Was sagt ihr dazu?“
Was die Fans dazu sagen würden, hätte er sich denken können! Schon am 1. November 19 hatte er nämlich über die Frage abstimmen lassen: „Soll HC Strache wieder für die FPÖ kandidieren?“ Das Ergebnis war bei beiden Abstimmungen zwar nicht so eindeutig wie bei der vorangegangen Abstimmung über Schnitzel oder Kebab, aber mehrheitlich klar für Strache. Hätte er sich doch an der Schnitzel-Kebab-Abstimmung orientiert! Da konnte man nämlich – ähnlich wie 1938 – nur für das Schnitzel voten.
So aber war die ganze Gruppe kontaminiert – Händewaschen vergessen und schon ist es passiert! Seit der fatalen Frage mittels Posting der DAÖ im Dezember 19 ist die Seite jedenfalls klinisch tot: Das Herz schlägt nicht mehr für Österreich. Gemäß der äußerst knapp gehaltenen Story der Seite, dürfte die Diagnose lauten: Das Goldene Dachl ist den Beteiligten auf den Kopf gefallen: Aus die Maus!
Immerhin: Die FB-Seite mit dem österreichischen Herz aus Panama ist eine öffentliche. Da ist das Leben, die Infektion durch das Virus und das Absterben nachvollziehbar. Schwieriger ist das bei Facebook-Gruppen, die auf „Privat“ gestellt, also nur für Mitglieder sichtbar sind. Ganz heimtückisch viral wird es bei Gruppen, die sich mit FPÖ-Rezeptoren tarnen, aber das Virus in sich tragen. Eine dieser Gruppen nennt sich „Sag ja zu Herbert Kickl und Norbert Hofer“, hat über 9.400 Mitglieder und fünf Admins. Wer ein bisschen kratzt an der Oberfläche, kann erkennen, dass sich die Gruppe früher „Sag ja zu HC Strache und Norbert Hofer“ nannte, und in der Eigenbeschreibung der Gruppe heißt es verräterisch:
„Diese Gruppe ist für alle Patrioten, die hinter HC Strache und Norbert Hofer stehen (und damit natürlich auch hinter der FPÖ). Linke Hetzer und Provokateure per se haben hier nichts verloren und werden ausnahmslos aus der Gruppe entfernt.“
Wer aber liest schon das Kleingedruckte, wenn im Titelfoto der Gruppe der Norbert, der Herbert und der Johann (Tschürtz) freundlich die Gruppenmitglieder anlächeln? Die Gruppe ist – und das muss hier mit aller Entschiedenheit festgehalten werden – total von DAÖ-Strache infiziert. Das DAÖ-Virus schlummert vermutlich schon seit dem Start der Gruppe in ihr, was der frühere Gruppenname und die Gruppenbeschreibung ja klar belegen, aber es fehlt jede Abwehrmaßnahme.
Als am 20. Februar 2020 Strache seine neuerliche Kandidatur verkündet, jubelt eine Moderatorin der Gruppe „Sag ja zu Herbert Kickl und Norbert Hofer“: „YESSS. Und Glück auf bei deiner Mission(dazu noch dreimal Daumen hoch)“
Was soll man da noch sagen? Ein wackerer FPÖ-Fan in der Gruppe versucht’s und will noch gegen das Virus ankämpfen: „Ich denke HC-Fans sollten in dieser Gruppe (siehe Titel) nichts verloren haben!“
Es schaut aber nicht gut aus für. Lisa M. antwortet ihm: „so einfach ist das nicht. Die FPÖ war sein leben. Er hat sein Herzblut gegeben. Ich kann mir gar nicht vorstellen wie weh im der Ausschluss und die Hetze getan haben. Das er jetzt aussteht und weiter kämpft, ist bewundernswert“
Viele andere, ebenfalls vom DAÖ-Virus Infizierte in der Gruppe, äußern sich ähnlich, sodass binnen kurzer Zeit ein heftiger Streit entbrennt, der dann mit der Vertröstung auf eine ohnehin schon seit längerem geplante Gruppenumbenennung vorläufig befriedet wird.
Vor wenigen Tagen hat der Chefadministrator der Gruppe, der Reinhard H., den wir schon aus ganz anderen Zusammenhängen kennen, weil er seit Jahren immer pünktlich zu Hitlers Geburtstag am 20.4. verkündet, dass er – natürlich rein zufällig – Eiernockerl esse, dieser Reinhard hat seiner Gruppe also in einem Appell am 5.3. verkündet:
Achtung Achtung!!!
Verpflichtend für jeden zu lesen!!!Da wir, das Administratoren Team, in den letzten Monaten viel Bewegung in der Gruppe festgestellt haben und einen völlig unnötigen regelrechten Hass und Anfeindung zwischen Sympathisanten der FPÖ und HC Strache, wird hiermit klargestellt das BEIDE Ansichten in dieser Gruppe willkommen sind.
Primär sind beide „Parteien” einer Meinung was gut und richtig für Österreich ist, waren ja auch lange genug zusammen.
Die Diskussion und das freie Wort sind hier nach wie vor sehr sehr willkommen.
Wir wollen euch allgemein informieren und auf schnellsten Weg die aktuellsten Neuigkeiten bringen.Aus diesem Grund wird der gruppen Name dieser Situation auch angepasst.
„sag ja zur Freiheitlichen Gesinnung”
Sollte hierzu jemand einwende oder eine bessere Idee, fragen oder Diskussionsstoff haben, ist dies nach wie vor SEHR willkommen!!
Nun, die besseren Ideen sind bislang genauso ausgeblieben wie die Namensänderung. Als einer zaghaft gegen das DAÖ-Virus Stellung nahm („Ich Persönlich brauche HC STACHE in keinem Forum in Verbindung mit HOFER- KIKL Oder war es noch nicht Genug ❓Inszenierungen die Er gemacht hat, spottet jeder Beschreibung Ein vom Größenwahn Getriebener oder ein Haupt Darsteller in einem Kasperletheater auf „ IBIZA”), wies ihm der Reinhard den Weg: „dann steht es dir frei die Gruppe zu verlassen. Wer sich so blenden lässt, is der Diskussion wohl auch verschlossen.“ Und setzte noch nach: „Ps.. Alles was er auf ibiza sagte, war korrekt und es ist nur schade das er es nicht durchbrachte“
Damit auch der letzte Zweifel über den schweren Virenbefall der Gruppe „Sag ja zu Herbert Kickl und Norbert Hofer“ ausgeräumt ist, erklärt er einem noch nicht völlig Kontaminierten: „das du etwas ‚verzweifelt’ bist, verstehe ich. Ich selbst werde, bei derzeitiger Lage, strache meine Stimme geben“
Das wollten wir hören vom Chefadministrator der Gruppe „Sag ja zu Herbert Kickl und Norbert Hofer“, nur weiter so!