Skip to content
Stoppt die Rechten

Stoppt die Rechten

Antifaschistische Website

social media logo x social media logo facebook social media logo bluesky
  • Suche
  • Wissen
    • Rechtsextremismus
    • Ist die FPÖ rechtsextrem?
    • Rechtsextreme Medien in Österreich
    • Faschismus
    • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
    • Antisemitismus
    • Rassismus
    • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
    • NS-Symbole und Abzeichengesetz
    • Verhetzung. Was ist das? Was kann ich dagegen tun?
  • Handeln
    • Aktiv werden und handeln
    • Was kann wie wo gemeldet werden?
    • Gegen Sticker & Geschmiere
    • How to “Prozessreport”?
  • Hilfreich
    • Anleitung Sicherung von FB-Postings/Kommentaren
    • Strafbare Inhalte im Netz: eine Anzeige/Sachverhaltsdarstellung einbringen
  • Wochenrückblick
  • Gastbeiträge
  • Materialien
  • Rezensionen

„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

FPÖ
Einzelfallzähler

aktuell 0 Fälle
alle Fälle lesen

Waffenfunde
 

0
alle Fälle lesen
Lesezeit: 5 Minuten

Shams Ul-Haq: journalistischer Betrug mit Hilfe heimischer Medien?

Seit ges­tern gehen die Wogen hoch – zumin­dest in Deutsch­land. Shams Ul-Haq steht in der Kri­tik, weil es Zwei­fel an der Serio­si­tät sei­ner Recher­chen gibt, er wird bereits als „der rech­te Relo­ti­us“ titu­liert. Sei­ne Bücher fir­mie­ren als Best­sel­ler, die mar­ki­gen Titel und Cover tra­gen dazu bei: „Die Brut­stät­te des Ter­rors: Under­co­ver-Ein­satz in Flücht­lings­un­ter­künf­ten”, „Eure Geset­ze inter­es­sie­ren uns nicht!: Under­co­ver in euro­päi­schen Moscheen — wie Mus­li­me radi­ka­li­siert wer­den” Der aus Paki­stan stam­men­de und 1990 als unbe­glei­te­ter min­der­jäh­ri­ger Asyl­be­wer­ber nach Deutsch­land geflüch­te­te Autor Ul-Haq hat Schlag­zei­len pro­du­ziert und poli­ti­sche Reak­tio­nen – auch in Öster­reich, weil er angibt, eben­falls in Gra­zer Moscheen ver­deckt recher­chiert zu haben. Doch stimmt das?

17. Jan. 2019
abgebrochenes MDR-Interview mit Ul-Haq (https://www.mdr.de/investigativ/exakt-moschee-100.html)
abgebrochenes MDR-Interview mit Ul-Haq (https://www.mdr.de/investigativ/exakt-moschee-100.html)

Um es vor­weg zu neh­men: Wir kön­nen nicht beur­tei­len, ob und in wel­chem Aus­maß Shams Ul-Haq in Graz tat­säch­lich Under­co­ver-Recher­chen betrie­ben hat. Vol­ker Sie­fert vom Hes­si­schen Rund­funk erhob ges­tern in einem Arti­kel für die Tages­schau jeden­falls schwer­wie­gen­de Vorwürfe:

„Für sein Buch ‚Eure Geset­ze inter­es­sie­ren uns nicht’, erschie­nen im Orell Füss­li Ver­lag, will Ul-Haq in den ver­gan­ge­nen zwei Jah­ren unter ver­schie­de­nen Iden­ti­tä­ten und mit geän­der­tem Aus­se­hen in 100 Moscheen in Deutsch­land, Öster­reich und der Schweiz recher­chiert haben, um ‚Ver­knüp­fun­gen auf­zu­de­cken, über die man in den Medi­en meist nichts liest’. Im Nach­gang der Ver­öf­fent­li­chung nennt er dann noch höhe­re Zah­len. So will er allei­ne in Deutsch­land in zwei Jah­ren 150 Moscheen plus jeweils 50 in Öster­reich und der Schweiz besucht haben.

Es gibt begrün­de­te Zwei­fel, dass er auch nur annä­hernd in so vie­len Moscheen recher­chiert hat. So hat­te Ul-Haq nach eige­nen Anga­ben in sei­nem Buch ab April 2018 in Essen mona­te­lang mit einer Jour­na­lis­tin in der Assa­lam-Moschee inko­gni­to recher­chiert. Zur sel­ben Zeit will er sechs­mo­na­ti­ge Recher­chen in öster­rei­chi­schen Moscheen — und ab Anfang Juni eben­falls sechs­mo­na­ti­ge Recher­chen in der Schweiz auf­ge­nom­men haben.

Par­al­lel sei er in der Ber­li­ner und der Ham­bur­ger Isla­mis­ten-Sze­ne mona­te­lang unter­wegs gewe­sen. Folgt man sei­nen eige­nen Anga­ben, wäre er noch mit­ten in der Recher­che gewe­sen, als das Buch Ende Okto­ber auf den Markt kam.“

Mit den Vor­wür­fen kon­fron­tiert, reagier­te Ul-Haq sehr unge­hal­ten: Er stot­ter­te her­um, ver­strick­te sich in Wider­sprü­che, ver­wei­ger­te Ant­wor­ten, brach ein TV-Inter­view für den MDR ab und woll­te des­sen Aus­strah­lung ver­hin­dern – was ihm nicht gelang.

abgebrochenes MDR-Interview mit Ul-Haq (https://www.mdr.de/investigativ/exakt-moschee-100.html)
abge­bro­che­nes MDR-Inter­view mit Ul-Haq (https://www.mdr.de/investigativ/exakt-moschee-100.html)

Ul-Haq und Österreich

Bereits im Jän­ner 2017 war Ul-Haq als Exper­te für Isla­mis­mus und Ter­ror beim ORF-Talk „Im Zen­trum“ gela­den. Rich­tig Auf­se­hen erreg­te er dann aber nach Ver­öf­fent­li­chung sei­nes letz­ten Buches im Herbst 2018, in dem er Gra­zer Moscheen als „Hot­spot“ einer radi­ka­len Isla­mis­mus-Sze­ne bezeich­ne­te. Prak­tisch alle öster­rei­chi­schen Medi­en berich­te­ten dar­über, die APA führ­te mit Ul-Haq ein Inter­view:

„Die Ent­schei­dung, für sei­ne Recher­chen nach Graz zu gehen, sei auf die stei­ri­sche Lan­des­haupt­stadt gefal­len, weil es sich sei­ner Ansicht nach um einen Hot-Spot der radi­ka­len Isla­mis­ten-Sze­ne han­del­te — und sein Ver­dacht habe sich bestä­tigt, mein­te er. ‚Ins­ge­samt hielt ich mich sechs Mona­te lang in Graz auf, besuch­te in die­ser Zeit alle 16 Moscheen in der Stadt sowie drei nicht gemel­de­te isla­mi­sche Gebets­häu­ser. Natür­lich kon­zen­trier­te ich mich ins­be­son­de­re auf die radi­kal-isla­mi­schen Gebets­häu­ser. Von ihnen erfuhr ich über Infor­man­ten, denn eini­ge davon exis­tie­ren offi­zi­ell über­haupt nicht.’ Die­se ‚Moscheen’ sei­en meist nichts wei­ter als Hin­ter­zim­mer in irgend­wel­chen Wohn­häu­sern und deren Ima­me agie­ren weit­ge­hend unent­deckt, fand Ul-Haq her­aus. Dort wür­den die Hass­bot­schaf­ten verbreitet.“

In einem Inter­view mit dem Deutsch­land­funk ist fol­gen­de Pas­sa­ge zu finden:

„Ul-Haq: Ich kann Ihnen alles mit Quit­tung, mit Geld, alles bele­gen. Wenn man von 2015 bis zur Abga­be des Buches recher­chiert, ist das kein Pro­blem, 150 Moscheen zu besu­chen, und da hat sich ZDF und auch ande­re deut­sche Zei­tun­gen und öster­rei­chi­sche Zei­tun­gen, die die­se Recher­che mit­fi­nan­ziert haben, das alles Geld vorliegt.“

Öster­rei­chi­sche Zei­tun­gen haben also, so Ul-Haq, sei­ne Recher­chen mit­fi­nan­ziert. Da wüss­ten wir ger­ne Genaue­res: Im Arti­kel der Tages­schau wird die Kro­nen Zei­tung als Koope­ra­ti­ons­part­ner von Ul-Haq genannt, aber – falls Ul-Haq hier die Wahr­heit spricht – wel­che ande­ren Zei­tun­gen waren da noch dabei?

Zitat "Kleine Zeitung" (Screenshot Website https://shamsulhaq.de)
Zitat „Klei­ne Zei­tung” (Screen­shot Web­site https://shamsulhaq.de)

Als Fol­ge von Ul-Haqs „Recher­chen“ stell­te die FPÖ im Stei­ri­schen Land­tag eine Dring­li­che Anfra­ge an die Bil­dungs­lan­des­rä­tin, wor­über die Kro­nen Zei­tung berich­te­te: „Das wird heu­te ein ‚hei­ßer’ Land­tag. Radi­kal-Islam als mas­si­ve Bedro­hung der Stei­er­mark, so die FP-Befürch­tung. ’Steirerkrone’-Leser haben es ja schon letz­te Woche erfah­ren. Der heu­ti­ge Land­tag wird sich mit einem sehr bri­san­ten The­ma aus­ein­an­der­set­zen. Die FP hat unter dem Titel ‚Radi­kal-Islam stellt mas­si­ve Bedro­hung der Stei­er­mark dar’ eine ‚Dring­li­che Anfra­ge’ for­mu­liert. Aus­lö­ser waren Bücher wie ‚Kul­tur­kampf im Klas­sen­zim­mer’ und vor allem das Ela­bo­rat ‚Eure Geset­ze inter­es­sie­ren uns nicht’, für das der Inves­ti­ga­tiv-Jour­na­list Shams Ul-Haq meh­re­re Mona­te under­co­ver in Graz recher­chiert hat.“ (Kro­nen Zei­tung, 20.11.18, S. 22)

Ul-Haq ern­te­te in der Stei­er­mark jeden­falls auch Wider­spruch: „’Das Buch erhebt fal­sche Vor­wür­fe’, sagt Waha Kosumov, ein Mit­glied der Gemein­de: ‚Es ist voll erfun­de­ner Betrug.’ (…) Bei der Poli­zei will man das Buch des deutsch-paki­sta­ni­schen Autors nicht kom­men­tie­ren, eini­ge Details sei­en über­holt, heißt es. ‚Es wird beob­ach­tet, alle die­se Tätig­kei­ten die­ser Ver­ei­ne und Moscheen wer­den vom Ver­fas­sungs­schutz beob­ach­tet, und soll­ten hier straf­recht­lich rele­van­te Sach­ver­hal­te fest­ge­stellt wer­den, wird es auch zu Anzei­gen kom­men’, so Fritz Grund­nig, Spre­cher der Lan­des­po­li­zei­di­rek­ti­on Stei­er­mark.“ (steiermark.orf.at, 26.11.18)

Dass Ul-Haqs Aus­sa­gen als gefun­de­nes Fres­sen für die rechts­extre­men Hetz­me­di­en wie Wochen­blick, unzen­su­riert etc. die­nen, ist nicht erstaun­lich. Inter­es­sant wäre es zu wis­sen, ob von dort auch Geld an Ul-Haq geflos­sen ist.

Kommentar des Journalisten Fabian Goldmann zu Ul-Haq (https://www.piqd.de/flucht-und-einwanderung/der-nachste-relotius-wie-medien-einem-vermeintlichen-undercover-reporter-auf-den-leim-gingen)
Kom­men­tar des Jour­na­lis­ten Fabi­an Gold­mann zu Ul-Haq (https://www.piqd.de/flucht-und-einwanderung/der-nachste-relotius-wie-medien-einem-vermeintlichen-undercover-reporter-auf-den-leim-gingen)
  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • E-Mail 
  • spenden 
Keine Beiträge mehr verpassen: Email-Benachrichtigung aktivieren
abgelegt unter: Dokumentation
Schlagwörter: FPÖ | Österreich | Steiermark | Weite Welt

Beitrags-Navigation

« Security-Mitarbeiter (Teil 2): Wiederbetätigung, Körperverletzung und Nötigung möglich?
MKÖ-Newsletter Jänner 2019 »

» Zur erweiterten Suche

Spenden

Wissen

  • Rechtsextremismus
  • Ist die FPÖ rechtsextrem?
  • Rechtsextreme Medien in Österreich
  • Faschismus
  • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
  • Antisemitismus
  • Rassismus
  • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
  • NS-Symbole und Abzeichengesetz
  • Verhetzung

Handeln

  • Aktiv werden und handeln
  • Was kann wie wo gemeldet werden?
  • Gegen Sticker & Geschmiere
  • How to “Prozessreport”?

Hilfreich

  • Postings gerichtstauglich sichern
  • Wie verfasse ich eine Sachverhaltsdarstellung?
  • Archiv aller Beiträge
  • Schlagwörter-Wolke
E-Mail-Benachrichtigung bei neuen Beiträgen
  • Wochenrückblicke
    Beiträge
  • Gastbeiträge
    Beiträge
  • Materialien
    Beiträge
  • Rezensionen
    Beiträge
Um unsere Arbeit fortführen zu können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen – danke für Ihre Unterstützung!

Stoppt die Rechten, Sparkasse Neunkirchen Gloggnitz IBAN AT46 2024 1050 0006 4476

oder viaPaypal

Kontakt

Vorfälle und Hinweise bitte über unser sicheres Kontaktformular oder per Mail an:
[email protected]

Wir garantieren selbstverständlich den Schutz unserer Informant*innen, der für uns immer oberste Priorität hat.

Spendenkonto

Um unsere Arbeit fortführen zu können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen – danke für Ihre Unterstützung!

Stoppt die Rechten, Sparkasse Neunkirchen Gloggnitz

IBAN AT46 2024 1050 0006 4476

Oder via PayPal:

Socials

social media logo x social media logo facebook social media logo bluesky

Links

  • Rechtsextremismus
  • Ist die FPÖ rechtsextrem?
  • Rechtsextreme Medien in Österreich
  • Faschismus
  • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
  • Antisemitismus
  • Rassismus
  • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
  • NS-Symbole und Abzeichengesetz
  • Verhetzung
  • Aktiv werden und handeln
  • Was kann wie wo gemeldet werden?
  • Gegen Sticker & Geschmiere
  • How to “Prozessreport”?
  • Postings gerichtstauglich sichern
  • Wie verfasse ich eine Sachverhaltsdarstellung?
  • Archiv aller Beiträge
  • Schlagwörter-Wolke
  • Über uns
  • Beirat und Unterstützer*innen
  • Datenschutz
  • Impressum
Spenden