Der „Standard“ (25.8.2017) zitiert in seinem Beitrag über die „Obskurantin“ aus dem Verteidigungsministerium kurz einige Passagen aus ihrem neuem Buch „Krieg, Terror, Weltherrschaft“, mit dem sie belegen will, dass die anglo-amerikanische Globalisierungsclique, „die die Weltherrschaft anstrebt“, Deutschland zerstören will. Der Eurasien-Ideologe Dugin lässt grüßen. Mit dem ersten und zweiten Weltkrieg wäre das „beinahe gelungen“. Moment mal, wurden die beiden Weltkriege nicht eher von Deutschland bzw. Österreich angezettelt?
Was den Ersten Weltkrieg betrifft, da ist sich Donner ganz sicher: „Der Erste Weltkrieg, die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts, wurde von einer kleinen Clique englischer, französischer, russischer, serbischer und amerikanischer Kriegstreiber im Auftrag der Globalisierungsclique inszeniert und konzertiert, um Deutschland zu zerstören.“ (alle Zitate aus der Vorankündigung des Verlags) Da muss Donner sogar Hitler Recht geben, der das auch so ähnlich formuliert hat. Von Hitler hat sie aber sonst nicht so eine gute Meinung, denn erstens hält sie ihn auch für eine „Marionette der Globalisierungsclique“ und außerdem seien „er und sein Regime eine Schande für die Grundidee des Nationalsozialismus“.
Dier „Grundidee des Nationalsozialismus“ kann die Ministerialrätin also einiges abgewinnen. Vielleicht reicht das Wissen sogar für eine Grundschulung der Handvoll AktivistInnen der PdV?
Der J.K. Fischer-Verlag (ein Kleinverlag, der mit dem S. Fischer-Verlag nichts zu tun hat), bei dem ihr Büchlein demnächst erscheinen soll, hat neben Donner noch andere Kapazunder mit aufregenden Titeln im Programm. Etwa den Alfons Hueber mit der verräterischen Frage „8. Mai 1945 – Ein Tag der Befreiung?“
Die Antwort ist leicht zu erraten, wenn man weiß, dass Hueber hessischer Witikobund-Vorsitzender, dann Bundesvorsitzender der „Jungen Nationaldemokraten“ der NPD gewesen und schließlich bei den Republikanern gelandet ist. Ein weiterer Autor des Verlages ist Toni Haberschuss, der seine Aufsehen erregenden Enthüllungen in die Schrift „Das Deutschland Protokoll III“ gepackt hat. Dort lässt er uns wissen, dass wir „nicht richtig ernährt“ und „mit pharmazeutischen Produkten regelrecht hingemordet“ werden. Über diese „Volksmordungen“ würden die „gekauften Medien“ wie üblich schweigen.
In diesem ideologisch ziemlich eindeutigen Umfeld publiziert Monika Donner – und ihr neues Buch passt auch wirklich gut zum Verlagsprogramm. Aber passt Monika Donner auch zum Verteidigungsministerium?
Zum Bericht des „derStandard“.
Anfrage zu Monika Donner an Doskozil / BMLV
Anfragebeantwortung von Doskozil / BMLV