Obsteig (Tirol): Ausländerfeindlicher Ausländer droht

Der Bürg­er­meis­ter von Obsteig, ein­er kleinen Gemeinde am Mieminger Plateau, ist — noch – der Mei­n­ung, dass mit der Löschung der Post­ings das Prob­lem möglicher­weise gelöst sein kön­nte. Das Prob­lem, das sind die Post­ings des Pächters vom Lehn­berghaus, ein­er bewirtschafteten Schutzhütte. Kai Oliv­er Häh­nel, der Pächter, hat näm­lich auf Face­book Post­ings abge­set­zt, die jet­zt ein­mal die Ermit­tlungs­be­hör­den beschäftigen.

„Nach­den­klich“ sei er, kom­men­tiert der Hüt­ten­wirt den Bericht auf „meinbezirk.at” (23.1.2017) über die „Has­s­post­ings aus der Berg­welt“. Nach einem Tag Nach­denken ver­fasste er dann einen Kom­men­tar, in dem es heißt: „Es ist ein­fach in der heuti­gen Zeit, mit­tels Post­ing einen kleinen Mann zu denun­zieren der ein falsches Post­ing geschrieben hat. Denn man kann es nicht dabei belassen, obschon dieses nach eigen­er Ein­sicht unverzüglich gelöscht wurde.“

Markus Wil­helm, der den Blog dietiwag.org betreibt, hat allerd­ings schon eine Woche zuvor darauf aufmerk­sam gemacht, dass der Hüt­ten­wirt nicht nur ein­mal, son­dern mehrmals Post­ings abge­set­zt hat, die jeden­falls ermit­tlungs­bedürftig sind.

Hochver­at [sic!] alle an die Wand und draufhal­ten ver­lo­genes Pack“, kom­men­tiert er an die Adresse des deutschen Präsi­den­ten Gauck und von Kan­z­lerin Merkel. Einen „Krone“-Beitrag über den gescheit­erten Ver­such Tausender Afrikan­er, die Absper­rzäune in der spanis­chen Enklave Ceu­ta zu über­winden, kom­men­tierte er mit: „Sowas muss mit ein­er AK 47 abgestellt wer­den.

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Noch ein weit­eres Post­ing in dieser Art doku­men­tiert Markus Wil­helm und schreibt dazu:

Ich weiß nicht, was die Touris­tik­er, die son­st bei jedem kri­tis­chen Hus­ter immer gle­ich einen Schaden für das Image des Lan­des sehen, dazu sagen. Hörl zum Beispiel. Der Wirt vom Lehn­berghaus in Obsteig, ein aus­län­der­feindlich­er Aus­län­der, der pen­e­trant den Leder­ho­sen­tirol­er her­aushän­gen lässt, macht seit Monat­en Wer­bung fürs Gast­gewerbe auf seine Art.
Mit Mor­daufrufen gegen Men­schen, die flüchten.

Noch schweigen die Touris­tik­er, die das Maß fast aller Dinge in Tirol definieren, obwohl es schon die ersten Absagen für das Lehn­berghaus reg­net. Sie über­lassen dem Obsteiger Bürg­er­meis­ter das Feld, der dem Pächter der Hütte noch eine Chance geben will (warum eigentlich?), aber damit dro­ht, „dass wenn noch so etwas, auch eine Kleinigkeit, passiert, wir juris­tis­che Maß­nah­men ergreifen wer­den“ (meinbezirk.at).