In der Sendung Klartext spezial wollte sich der FPÖ-Mann Norbert Gerwald Hofer als der tolle Brückenbauer und Gesprächspartner für alle anderen im Parlament vertretenen Parteien darstellen. Bei der Wahl des Nationalratspräsidiums am 29. Oktober 2013 habe er, so Hofer in seiner Rückerinnerung, von den drei zu wählenden PräsidentInnen sogar die meisten Stimmen bekommen.
In den eigenen Worten Hofers: „noch bevor ich Präsidentschaftskandidat geworden bin, haben die Vertreter der anderen Parteien im Parlament gesagt, ja, mit dem kann man toll verhandeln, mit dem kann man reden. Ich habe, glaube ich, sogar von den drei Präsidenten die meisten Stimmen bekommen bei der Wahl im Plenum.” (Ö1, Klartext spezial, 15.9.2016)
Stimmt das? Nein, im Gegenteil! Bei der Wahl des Präsidiums des Nationalrates am 29.10.2013 erhielt
- Barbara Prammer – SPÖ (Erste Präsidentin) von 176 gültigen Stimmen 147
- Karlheinz Kopf – ÖVP (Zweiter Präsident) von 172 gültigen Stimmen 141
- Norbert G.Hofer –FPÖ (Dritter Präsident) von 147 (!) gültigen Stimmen 118
Der Faktencheck ist eindeutig: Die Behauptung von Norbert Hofer, die „meisten Stimmen“ erhalten zu haben, ist falsch. Das Gegenteil ist wahr: Norbert Hofer hat von den drei zu wählenden PräsidentInnen weitaus die wenigsten Stimmen erhalten!
Wer’s noch immer nicht glaubt, dass Hofer nicht die Wahrheit gesagt hat, kann es hier überprüfen.