Die Manipulateure sind enttarnt!

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Viel wur­de in den letz­ten Wochen auf Face­book und an ande­ren Orten über angeb­li­che Mani­pu­la­tio­nen bei der Stich­wahl zur Bun­des­prä­si­dent­schaft geschrie­ben. Dass der Sieg Alex­an­der van der Bel­lens her­bei­ma­ni­pu­liert wor­den war, war, wie so vie­les, am rech­ten Flü­gel des World Wide Web auch ohne stich­hal­ti­ge Bele­ge schnell aus­ge­macht.

Bei der punkt­ge­nau­en Iden­ti­fi­ka­ti­on der Ver­ant­wort­li­chen flüch­te­ten all­zu vie­le sich aber in Gemein­plät­ze über „das Sys­tem“, „die Herr­schen­den“ oder die „lin­ke Schi­cke­ria“. Nicht so Roland Wut­t­ke: der bay­ri­sche Neo­na­zi, der in letz­ter Zeit als Viel­red­ner von einer Kund­ge­bung der NPD oder der Klein­par­tei Die Rech­te zur ande­ren tin­gelt, hat Ein­blick in die gehei­men Machen­schaf­ten hin­ter den Kulis­sen – und ist so freund­lich, sie im neo­na­zis­ti­schen „Reichsboten/Volk in Bewe­gung“ mit Gleich­ge­sinn­ten zu tei­len: „Muzi­cants Freun­den“ sei der Coup gelun­gen, mel­det er unter Ver­weis auf den ehe­ma­li­gen Prä­si­den­ten der Israe­li­ti­schen Kul­tus­ge­mein­de Wien!


„No 9 man”, Futurama 
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Dass Wut­t­ke die Vor­wür­fe von FPÖ-Sei­te nicht ganz ver­stan­den hat (so führt er die geset­zes­kon­for­me Brief­wahl­stimm­aus­zäh­lung am Nach­wahl­tag als Indiz für groß­an­ge­leg­te Wahl­fäl­schung an, nicht die rechts­wid­ri­ge Aus­zäh­lung noch am Wahl­abend), tut sei­ner Über­zeu­gung kei­nen Abbruch. Ohne­hin ist Wut­t­ke, bei allem Grü­nen-Hass, auch auf den frei­heit­li­chen Kan­di­da­ten Hofer nicht gut zu spre­chen: „was wäre bei einem Bun­des­prä­si­den­ten Hofer gewon­nen, der auf die Fra­ge ‚Wen ver­ab­scheu­en Sie am meis­ten?’ zur Ant­wort gab: ‚Hit­ler, Sta­lin und Idi Amin’?“, fragt er rhetorisch.

Dass Wut­t­kes Empö­rung über die­se Ant­wort nicht auf die Nen­nung der Ex-Dik­ta­to­ren aus Ugan­da und der Sowjet­uni­on zurück­zu­füh­ren ist, darf ange­nom­men wer­den. Posi­ti­ve Erwäh­nung erfährt dage­gen Team Stro­nach-Klub­ob­mann Robert Lugar: des­sen Ent­hül­lun­gen in der ORF-Sen­dung „Im Zen­trum“ vom 17. April, wonach die EU in den kom­men­den 20 Jah­ren „über die Hin­ter­tür ‚Asyl’“ 70 Mil­lio­nen Men­schen in den Uni­ons­raum holen wol­le, wer­den in aller Aus­führ­lich­keit zitiert. Es scheint, als habe Lugar gegen Ende sei­ner Polit­kar­rie­re doch noch sein Publi­kum gefunden.