Ist beim Burger King „Alles Roger“?

Lesezeit: 2 Minuten

Wir haben nicht vor, über Hygie­ne und Arbeits­be­din­gun­gen bei Bur­ger King zu berich­ten. Das macht Wall­raff bes­ser. Wenn aber Bur­ger King in eini­gen sei­ner Restau­rants in Öster­reich aus­ge­rech­net das Maga­zin „Alles Roger“ zur frei­en Ent­nah­me anbie­tet, dann ver­stärkt das nicht unbe­dingt das Image des Laberl-Konzerns.

Ver­schwö­rungs­ge­mur­mel, gewürzt mit einer kräf­ti­gen Pri­se Anti­se­mi­tis­mus, dazu noch ein paar unbe­darf­te Gschicht­erln, das ist das Rezept von „Alles Roger?“, einem Maga­zin, das von Ron­nie Seunig her­aus­ge­ge­ben wird. Ach ja, gegen die EU posi­tio­niert sich das Maga­zin auch! Kein Wun­der, schließ­lich sind feh­len­de Gren­zen ein Wett­be­werbs­hin­der­nis für einen Duty-Free-shop-Betreiber.

Was einen inter­na­tio­na­len Kon­zern wie „Bur­ger King“ aller­dings dazu bringt, in eini­gen sei­ner Restau­rants in Öster­reich auch noch das schwer ver­dau­li­che Maga­zin zur frei­en Ent­nah­me anzu­bie­ten, erschließt sich nicht nur uns nicht, son­dern auch eini­gen Pos­tern auf Facebook.

Als Dani­el M. „Bur­ger King“ fragt:

„Wie­so wird eigent­lich in eini­gen Bur­ger­king­fi­lia­len ein Maga­zin namens „Alles Roger” auf­ge­legt, wel­ches aller­lei ver­schwö­rungs­theo­re­ti­sches Geschwur­bel publi­ziert? Von „Geheim­in­for­ma­tio­nen” über den „mäch­ti­gen Roths­hild”, Anti EU Pro­pa­gada, „Lügen­pres­se­vor­wür­fen” und einer zutiefst alar­mis­ti­schen „Alter­na­tiv­wahr­neh­mung” bis zur „Sor­os Ver­schwö­rung””,

erhält er zunächst fol­gen­de wenig erbau­li­che und aus­wei­chen­de Antwort:

„Lie­ber Dani­el, vie­len Dank für Dein Feed­back. Es han­delt sich dabei um einen Test­lauf in eini­gen weni­gen Filia­len. Wer­den die Maga­zi­ne nicht ange­nom­men, wer­den sie auch wie­der ent­fernt. Ganz ein­fach. Das Maga­zin wird zudem auch nicht aktiv ange­bo­ten, es steht zur frei­en Ent­nah­me zur Ver­fü­gung. Jedem Gast steht frei, die­ses oder ein ande­res Maga­zin zu lesen“.


Bur­ger-King Bur­ger („all-black burger”)
-

Dar­auf ant­wor­ten wei­te­re User, etwa Mar­cus H.:

„Bur­ger­king ist es wohl nicht klar, dass es hier zu einem nega­ti­ven Image­trans­fer kommt. Hier­bei han­delt es sich nicht um die klas­si­sche „Kurier/Presse/Standard” Kom­bi, es geht um ein Hetz­blatt mit „Alter­na­ti­ver” Wahr­neh­mung der Rea­li­tät. Mit sowas soll­te ein inter­na­tio­na­les Unter­neh­men nichts zu tun haben. Wer schweigt, stimmt zu. Wie gesagt, das ist kein Qua­li­täts­me­di­um, son­dern ein unglaub­li­ches Geschwur­bel“.

Ingolf B. ist etwas opti­mis­ti­scher, was die Hal­tung von „Bur­ger King“ betrifft:

„Bur­ger King ist eine glo­ba­le Fast­food­ket­te, die die­ses Hetz­blatt sicher nicht unter­stüt­zen — er wer­den Wer­te zer­stört, und ich gehe fest davon aus, dass ein halb­wegs nor­ma­les Manage­ment dies auch sofort been­det“.

Nach­dem „Bur­ger King“ zwi­schen­durch Dani­el M. „ange­bo­ten“ hat, sich per­sön­lich mit dem Unter­neh­men in Ver­bin­dung zu set­zen, liegt jetzt eine neue Stel­lung­nah­me des Unter­neh­mens vor, die Hoff­nung gibt:

„..wir neh­men Euer Anlie­gen und Eure Besorg­nis sehr ernst und wer­den die Auf­la­ge des Maga­zins in den Test­re­stau­rants stop­pen. Wir hat­ten damit kei­ne bösen Absich­ten und woll­ten kei­nes­falls den Ein­druck erwe­cken, Bur­ger King befür­wor­te oder unter­stüt­ze gewis­se Ansich­ten oder Rich­tun­gen zumal das Maga­zin auch in ande­ren Unter­neh­men auf­liegt. Es tut uns leid, wenn wir Euch dadurch ver­är­gert oder beun­ru­higt haben“.

Das klingt schon viel bes­ser und wird nicht nur Mar­cus, Dani­el und Ingolf freuen!