Purtscheller, für seine Freunde der „Wolferl“, war in den 90er-Jahren, in denen er auch seine Bücher (z.B. „Aufbruch der Völkischen. Das braune Netzwerk“, „Die Rechte in Bewegung. Seilschaften und Vernetzungen der ‚neuen Rechten‘“) geschrieben hat, eines der wichtigsten Hassobjekte der Blauen und Braunen, die ihn als das Mastermind des Anschlags auf die Strommasten von Ebergassing darstellten. Einen Schwerpunkt in seinen Publikationen bildeten nämlich immer wieder die Verbindungen von rechtsextremen und neonazistischen Gruppierungen vor allem zu einer Partei, der FPÖ.
Wolferl, 1955 in Tirol geboren, war nicht nur einer der profundesten Kenner der rechtsextremen Szene in Österreich, wobei hier seine Schwerpunkte die 80er- und 90er-Jahre waren, sondern auch ein harter Kritiker der gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse in Österreich, der dabei auch ganz schön ruppig werden konnte. Nach einem Streit konnte man sich aber jederzeit mit ihm bei einem Gläschen Bier versöhnen.
Wolfgang, der im September 60 Jahre alt geworden ist, hinterlässt einen Sohn und eine Tochter. Wir trauern mit ihnen um einen aufrechten und engagierten Antifaschisten und Freund!