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Wien: Attacke auf die Rosa Lila Villa

Am 27. Sep­tem­ber in den frü­hen Mor­gen­stun­den wur­de die Rosa Lila Vil­la in Wien mit eri­ner Mord­dro­hung beschmiert. Auf deutsch und auf ser­bisch wur­de „Töte Schwu­le“ auf die Haus­fas­sa­de geschmiert. Mit der Paro­le „Schat­zi, wir las­sen uns nicht ein­schüch­tern!“ und einer spon­ta­nen Demo am nächs­ten Tag reagier­te die Com­mu­ni­ty. Die Täter sind noch unbe­kannt. Die […]

29. Sep 2014

Die Erklä­rung der Rosa Lila Vil­la im Wortlaut:


–> Schatzi, wir lassen uns nicht einschüchtern! –

:::Wer­det zu Unterstützer_innen der auto­no­men LGBTIQ-Flücht­lings­woh­nung der Rosa-Lila Villa!:::

In den frü­hen Mor­gen­stun­den des 27. Sep­tem­ber 2014 wur­de die Rosa Lila Vil­la, das Lesben‑, Schwu­len- und Trans*haus in Wien, weit sicht­bar mit einer Mord­dro­hung beschmiert. Dabei wur­de auf deutsch, wie auf ser­bisch „Töte Schwu­le“ in roter Far­be an die Haus­fas­sa­de gesprayt. Ver­bin­dun­gen zur heu­te statt­ge­fun­de­nen Bel­gra­de Pri­de wer­den ver­mu­tet, die­se konn­te heu­te erst­mals seit Jah­ren mit mas­si­vem Poli­zei­ein­satz durch­ge­führt werden.

Bei der heu­ti­gen Soli-Kund­ge­bung mit Bel­gra­de Pri­de ging es dar­um dar­auf­hin zu wei­sen, dass Gewalt und Auf­ruf zum Mord nicht gedul­det wird. So lau­tet der Tenor „Schat­zi, wir las­sen uns nicht ein­schüch­tern!“ Trotz­dem ist es bedenk­lich, dass in einer Stadt wie Wien, es wie­der mög­lich ist, mit Schmie­re­rei­en an Haus­wän­den die dar­in woh­nen­den, arbei­ten­den und akti­vis­ti­schen Men­schen zu bedro­hen und anzu­grei­fen. Auch in die­sem Sin­ne und im Hin­blick auf die post­na­zis­ti­sche Geschich­te Öster­reichs: „Weh­ret den Anfängen!“.

Natio­na­lis­ti­sche, rech­te Hass-Spra­che ist lei­der ein Pro­blem der Mit­te der Gesell­schaft. Wir, als Rosa Lila Vil­la sehen es auch als unse­re Auf­ga­be gegen Ras­sis­mus, Anti­se­mi­tis­mus, Sexis­mus, Faschis­mus – neben Homo- und Trans­pho­bie – auf­zu­tre­ten und dabei auch selbst­kri­tisch zu sein.

Schat­zi, her mit der Marie!

In den letz­ten Stun­den haben wir viel Unter­stüt­zung und Zuspruch erfah­ren und man­che woll­ten Geld für die Über­ma­lung der Fas­sa­de spen­den. Wir wol­len aber nicht ein­fach nur an der Ober­flä­che des Pro­blems krat­zen, son­dern bit­ten euch mit einer Spen­de Wohn­raum für LGBTIQ-Flücht­lin­ge zu unterstützen.

Denn trotz Auf­ru­fen zu homo­pho­ber Gewalt und tat­säch­li­che gewalt­sa­men Über­grif­fe auf les­bi­sche, schwu­le, trans* und inter­sex Men­schen, ist Öster­reich ein ver­gleichs­wei­se siche­res Land für LGBTIQ-Per­so­nen. Vie­le müs­sen aus ihrer Hei­mat flie­hen und kom­men nach Öster­reich in ein Land, das ihnen als Flücht­lin­ge schon von vor­ne her­ein feind­lich begeg­net. In Flücht­lings­un­ter­künf­ten oder Pri­vat­un­ter­künf­ten sind sie oft wie­der­um dis­kri­mi­nie­ren­den (und in Pri­vat­un­ter­künf­ten auch oft aus­beu­te­ri­schen) Bedin­gun­gen aus­ge­setzt — Bedin­gun­gen, die durch Hass­bot­schaf­ten wie die auf der Vil­la ver­schärft und gefähr­li­cher werden!

Die Rosa Lila Vil­la hat des­halb in Eigen­in­itia­ti­ve ein auto­no­mes Wohn­pro­jekt zur Unter­brin­gung von LGBTIQ-Ayl­su­chen­den/Flücht­lin­gen gestar­tet. Zu die­sem Zweck wur­de eine Woh­nung angemietet.

Für die­ses Pro­jekt ist es sehr wich­tig, enga­gier­te Unterstützer_innen zu fin­den, die uns bei den regel­mä­ßi­gen Miet­kos­ten hel­fen. Es han­delt sich dabei pro Monat um ins­ge­samt 300–350 Euro Gesamt­kos­ten (da die Vil­la und die Bewoh­ne­rIn­nen der WG nur bedingt die Mie­te und Strom/Gaskosten auf­brin­gen können).

Dem LGBTIQ-Flücht­lings­wohn­pro­jekt ist am bes­ten mit einem Dau­er­auf­trag (von 3, 5, 10 oder gar 20 Euro pro Monat) gehol­fen, der aktiv zum Erhalt der Wohn­ge­mein­schaft beiträgt!

Kon­to lau­tend auf : Rosa-Lila Wohnverein
IBAN: AT12 1400 0030 1095 6675
BIC: BAWAATWW

Vie­len Dank!