Am 15. November 2013 war Andreas Mölzer als Studiogast in der ZIB24 bei Lisa Gadenstätter. Thema: der mögliche Zusammenschluss europäischer Rechtsparteien und deren Unterschiede.
Mölzer, der als Organisator des geheimen Treffens der Rechtsparteien vorgestellt wurde, ist von Beginn an bestrebt, die Kritik anderer Rechtsparteien an FPÖ und Front National, die von Gadenstätter zitiert wird („Antisemitismus“) , ins Leere laufen zu lassen („Das ist ein aufgelegter Quatsch“) und Gadenstätter als inkompetente Fragestellerin zu desavouieren.
Als ihm Gadenstätter vorhält, dass Geert Wilders aus der EU austreten will, Marine Le Pen vom Front National – im Unterschied zur FPÖ – auf den Zusammenbruch der Europäischen Union setzt, dazu ein „Kurier“-Interview aus dem Jahr 2012 zitiert, und damit auf große Differenzen zwischen den Rechtsparteien anspielt, wird Mölzer rabiat.
Nachdem er die Differenzen zwischen der Position von Wilders („Austritt“) und der FPÖ („anderer Weg der Integration“) weichgespült und weggeredet hat, wird er völlig übergriffig, als ihm Gadenstätter noch einmal die Forderung von Marine Le Pen nach Zusammenbruch der EU aus dem „Kurier“ vorhält: „Aber geh. Sie lesen vielleicht viel, aber ungenau. Wunschziel von uns …“ Als Gadenstätter darauf beharrt („Sie hat es gesagt“), greift Mölzer zu seiner bekannten Taktik: einfach abstreiten: „Na! Wer sagt denn das? Das behaupten Sie! Das stimmt nicht — stimmt nicht.“
Als Gadenstätter um ihre Glaubwürdigkeit kämpft und darauf verweist, dass sie das Interview da habe („Sie! Ich kann es Ihnen gerne zeigen, ich habe das Interview da“), greift Mölzer zu einem Taschenspielertrick: Er fordert Original-Unterlagen bzw. sogar Original-Töne von Marine Le Pen als Beweis: „Na, Sie haben da ein Manuskript, aber nicht die Zeitung, keinen O‑Ton.“ Mölzer weiß, dass die Forderung nach einem Original-Ton bzw. der Original-Ausgabe des „Kurier“ in den wenigen Sekunden bis zum Ende des Interviews unerfüllbar ist.
Mölzer: Sie selber haben halt schlecht recherchiert, und das ist nicht die Wahrheit.
Gadenstätter: Herr Mölzer , ich habe nicht schlecht recherchiert, ich kann Ihnen gerne diesen Kurier…
Mölzer: Ja — dann Ihre Redaktion. Ja, ja, ja.
Gadenstätter: … das Kurier-Interview zeigen, wo sie das schwarz auf weiß gesagt hat. Es tut mir leid.
Mölzer: Na bitte schön, zeigen Sie mir es, dann zeigen Sie mir es. Na bitte, zeigen Sie mir es!
Gadenstätter: Das heißt, Sie sind nicht für einen Zusammenbruch der Europäischen Union?
Mölzer: Nein, wir sind überhaupt nicht für den Zusammenbruch — wir sind für eine radikale Umkehr, eine radikale Reform und ein besseres Europa. Und jetzt zeigen Sie mir das Kurier-Interview! Das werden Sie mir nicht zeigen können!
Gadenstätter: Herr Mölzer, ich zeige es Ihnen, ich habe es nämlich ausgedruckt …
Mölzer: Ja wo denn, ja wo denn?
Gadenstätter: … und ich danke Ihnen für den Besuch im Studio.
Mölzer: Bitte, gerne geschehen.
Gadenstätter: Hier haben wir die dänische Volkspartei, die gegen die Anti-EU-Allianz ist, hier haben wir…
Mölzer: Ja, aber wo ist das Kurier-Interview?
Gadenstätter: … das Interview, dass Sie nicht Spitzenkandidat der Blauen sein sollen.
Mölzer: Wo ist das Kurier-Interview?
Gadenstätter: Das Kurier-Interview habe ich hier, das ist dieser Artikel „EU-Allianz” von Geert Wilders, und hier…
Mölzer: Schwach recherchiert, Frau Kollegin, schwach recherchiert.