Baden-Württemberg meldet 216, Bayern 40 Tötungsdelikte, die neuerlich und gründlicher auf einen rechtsextremen Hintergrund überprüft werden sollen. Sachsen gibt sich dagegen bescheiden und meldet nur zwei Fälle. Martina Renner, Abgeordnete der Linken im Bundestag, befürchtet, dass das sächsische Innenministerium das Problem immer noch verharmlost. Die Vorgehensweise von Baden-Württemberg erscheint dagegen tatsächlich professioneller zu sein: „[W]ir haben eben alles aufs Tableau gebracht.” Für Alexander Salomon, Rechtsextremismus-Experte der Grünen in Baden-Württemberg, ist die hohe Zahl ein Indiz, dass das Bundesland „mindestens ein Rückzugsraum für Rechtsextremisten ist, wenn nicht gar von hier einiges ausgeht“.
Weitere rechtsextreme Morde in Deutschland?
Die Innenministerkonferenz in Deutschland hat nach den Ermittlungspannen im Zusammenhang mit dem „Nationalsozialistischen Untergrund” (NSU) die Überprüfung zahlreicher Tötungsdelikte angeordnet. Besonders auf Morde Sprengstoffanschläge und Banküberfälle soll geachtet werden. Die Überprüfung könnte zeigen, dass mehr als die offiziell 63 Tötungsdelikte rechtsextrem motiviert waren, so das deutsche das Bundesinnenministerium. 745 Tötungsdelikten (418 vollendete, 327 versuchte Tötungen) wurden vom Bundeskriminalamt und den Landeskriminalämtern auf einen möglichen rechtsextremistischen Hintergrund überprüft. Die nun genannten Zahlen sind erschreckend.