Weitere rechtsextreme Morde in Deutschland?

Die Innen­min­is­terkon­ferenz in Deutsch­land hat nach den Ermit­tlungspan­nen im Zusam­men­hang mit dem „Nation­al­sozial­is­tis­chen Unter­grund” (NSU) die Über­prü­fung zahlre­ich­er Tötungs­de­lik­te ange­ord­net. Beson­ders auf Morde Sprengstof­fan­schläge und Banküber­fälle soll geachtet wer­den. Die Über­prü­fung kön­nte zeigen, dass mehr als die offiziell 63 Tötungs­de­lik­te recht­sex­trem motiviert waren, so das deutsche das Bun­desin­nen­min­is­teri­um. 745 Tötungs­de­lik­ten (418 vol­len­dete, 327 ver­suchte Tötun­gen) wur­den vom Bun­deskrim­i­nalamt und den Lan­deskrim­i­nalämtern auf einen möglichen recht­sex­trem­istis­chen Hin­ter­grund über­prüft. Die nun genan­nten Zahlen sind erschreckend.

Baden-Würt­tem­berg meldet 216, Bay­ern 40 Tötungs­de­lik­te, die neuer­lich und gründlich­er auf einen recht­sex­tremen Hin­ter­grund über­prüft wer­den sollen. Sach­sen gibt sich dage­gen beschei­den und meldet nur zwei Fälle. Mar­ti­na Ren­ner, Abge­ord­nete der Linken im Bun­destag, befürchtet, dass das säch­sis­che Innen­min­is­teri­um das Prob­lem immer noch ver­harm­lost. Die Vorge­hensweise von Baden-Würt­tem­berg erscheint dage­gen tat­säch­lich pro­fes­sioneller zu sein: „[W]ir haben eben alles aufs Tableau gebracht.” Für Alexan­der Salomon, Recht­sex­trem­is­mus-Experte der Grü­nen in Baden-Würt­tem­berg, ist die hohe Zahl ein Indiz, dass das Bun­des­land „min­destens ein Rück­zugsraum für Recht­sex­trem­is­ten ist, wenn nicht gar von hier einiges aus­ge­ht“.

Quelle: taz.de — Im Osten kaum Aufklärungsinteresse