Joseph Paul Franklin, der eigentlich James Clayton Vaughn hieß und seine neuen Vornamen dem NS-Propagandaminister Joseph (Paul) Goebbels „widmete“, war in den 1970er-Jahren Aktivist neonazistischer Parteien und des Ku-Klux-Klan in Georgia. Innerhalb weniger Jahre, von 19977 bis 1980- ermordete Franklin mindestens zwanzig Menschen aus rassistischen Motiven – zumeist aus dem Hinterhalt. Sechs Personen wurden durch seine Schüsse schwer verletzt, darunter der Bürgerrechtler Vernon Jordan und der Herausgeber des Magazins „Hustler“, Larry Flynt. Auch das missglückte Bombenattentat auf eine Synagoge und zahlreiche Raubüberfälle gehen auf sein Konto. Flynt, der durch das Attentat querschnittgelähmt wurde, hat sich bis zur Exekution gegen die Todesstrafe an Franklin ausgesprochen.
Die Aufklärung der rassistischen Morde, die Franklin in mehreren Bundesstaaten verübt hatte, zog sich über einen Zeitraum von 17 Jahren und etliche Prozesse hin. Mangels an Beweisen wurde Franklin wegen des Attentats auf Vernon Jordan freigesprochen, einige Bundesstaaten verzichteten auf seine Auslieferung und Anklage, in einigen Verfahren erhielt er mehrmals lebenslängliche Haftstrafe und erst im Prozess in Missouri forderte die Jury die Todesstrafe für ihn – wegen des Attentats bei der Synagoge in Richmond Heights, wo er den Teilnehmer einer Bar Mitzwa erschoss und zwei weitere schwer verletzte.
Der Umstand, dass die Todesstrafe gegen Franklin im Prozess wegen des Mordattentats in Richmond Heights ausgesprochen wurde, führte gleich wieder zu antisemitischen Legendenbildungen („Todesstrafe wegen des Mordes an einem Juden“ – „aha, ich verstehe“).
Die Tötung von Joseph Paul Franklin durch den Staat Missouri hatte sich zuletzt verzögert, weil das neu eingesetzte Giftmittel Pentobarbital beeinsprucht wurde.