Innsbruck: Rassistische Randale im Bus

Lesezeit: 1 Minute

Bei Fahr­kar­ten­kon­trol­len kommt es des Öfte­ren zu hef­ti­gen Begeg­nun­gen zwi­schen Kon­trol­lier­ten und Kon­trol­leu­ren. Den bei­den Kon­trol­leu­ren der Inns­bru­cker Ver­kehrs­be­trie­be (IVB), die in der Bus­li­nie „R“ eine Schwarz­fah­re­rin erwisch­ten, wur­de von den ande­ren Fahr­gäs­ten aller­dings ein dees­ka­lie­ren­des Ver­hal­ten beschei­nigt. Sie waren von der Frau ras­sis­tisch beschimpft und atta­ckiert worden.

Die jun­ge Frau (22), die sich vor dem Lan­des­ge­richt Inns­bruck wegen schwe­rer Kör­per­ver­let­zung ver­ant­wor­ten muss­te, war beim Schwarz­fah­ren erwischt wor­den und ver­wei­ger­te die Aus­weis­leis­tung. Vor Gericht ver­ant­wor­te­te sie sich mit einer fami­liä­ren Not­si­tua­ti­on und Not­wehr: Sie sei von den Kon­trol­leu­ren nicht ver­stan­den und bedrängt worden.

Die auf­ge­ru­fe­nen Zeu­gen hat­ten ande­re Erin­ne­run­gen an den Vor­fall: Die bei­den Kon­trol­leu­re mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund sei­en ohne Anlass ras­sis­tisch beschimpft, bespuckt und dann auch hef­tig atta­ckiert wor­den. Die phy­si­schen Fol­gen für die Kon­trol­leu­re: ein Bän­der­riss und blaue Fle­cken durch den Biss. Die juris­ti­schen Fol­gen für die Ange­klag­te: zehn Mona­te Haft. Weil aber auch eine älte­re, beding­te Haft­stra­fe noch offen war, sum­miert sich die Haft­stra­fe auf ins­ge­samt 25 Mona­te – unbedingt.

(Quel­le: Tiro­ler Tages­zei­tung, 21.11.2013)