Mo, 25. Februar, 19:30 – 21:00
Empfangsraum Volkstheater, Neustiftg.1, 1070 Wien
Versuch einer Ortung: Hans-Henning Scharsach im Gespräch mit Bernd Liepold-Mosser und Karsten Krampitz Als er 1991 nach seinem Ausspruch über die „ordentliche Beschäftigungspolitik im Dritten Reich” als Landeshauptmann zurücktreten muss, jubeln ihm Zehntausende am Neuen Platz zu; nach seinem Wahlerfolg 1999 ziehen feiernde Horden durch die nächtliche Stadt und feiern seine Rückkehr als Landeshauptmann; nach der Spaltung der Partei wird er in „seinem Fußballstadion” von den eigenen Leuten ausgepfiffen; und nach seinem Unfalltod 2008 stehen wiederum Zehntausende Schlange, um sich ins Kondolenzbuch einzutragen. Kärnten ist das Land, in dem Jörg Haider und die FPÖ fast 20 Jahre die hegemoniale politische Kraft waren. An der Geschichte dieser Ära lässt sich ablesen, wie rechtspopulistische Politik funktioniert. Bernd Liepold-Mosser, Dr. phil., lebt als Autor und Regisseur in Klagenfurt. Er wurde u.a. mit dem Nestroy-Preis 2011 und dem Publikumspreis der „diagonale” 2012 ausgezeichnet. Karsten Krampitz liest aus Crashkurs Klagenfurt. Poesie und Propaganda – Texte über den einzigen Antifaschisten in Kärnten: eine Linkskurve in Lambichl, sein Hausverbot bei der Waffen-SS am Ulrichsberg und aus der Stasi-Akte von Jörg Haider. Karsten Krampitz lebt als Autor, Literatur‑, Geschichts- und Politikwissenschaftler in Berlin. Publikumspreisträger des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs. Er war von Mai bis September 2010 Klagenfurter Stadtschreiber und sorgte mit Statements zur Kärntner Politik für Aufsehen.
Karten € 10,–