Antisemitismus und Ethnonationalismus in Ungarn

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5. Dezem­ber 19.00 Hör­saal D, Cam­pus AAKH. Wien

Über Hin­ter­grün­de und die aktu­el­le Situa­ti­on in Ungarn.

Mit Heri­bert Schiedl und Mag­da­le­na Marsovszky

Nach dem Erlan­gen der abso­lu­ten Mehr­heit bei den Par­la­ments­wah­len 2010 durch die Fidesz-MPSZ kam es in Ungarn zu einem erneu­ten Auf­schwung des his­to­ri­schen Eth­no­na­tio­na­lis­mus’ und Antisemitismus’.
Mit Unter­stüt­zung der offen rechts­extre­men Par­tei Job­bik und unter Gleich­schal­tung der Medi­en, gelang es der Fidesz-MPSZ völ­kisch-natio­na­lis­ti­sche Ideen, Blut und Boden Ideo­lo­gie und den dar­aus resul­tie­ren­den Anti­se­mi­tis­mus fest in der unga­ri­schen Mehr­heits­be­völ­ke­rung zu ver­an­kern. So trifft der Anti­se­mi­tis­mus in Ungarn schon lan­ge nicht mehr „nur“ Men­schen jüdi­schen Glau­bens, son­dern alle unlieb­sa­men Per­so­nen, die eine „Gefahr für den Volks­kör­per“ dar­stel­len könn­ten und schlägt sich in Het­ze gegen Links­li­be­ra­le, Intel­lek­tu­el­le, Pro­eu­ro­päi­sche, Gegner_innen der Fidesz-MPSZ Regie­rung und selbst­ver­ständ­lich Jüdin­nen und Juden nieder.

Kri­tik, die Per­so­nen außer­halb Ungarns äußern, wird als „Angriff auf die Nati­on“ gewer­tet und somit ent­kräf­tet, Anti­se­mi­tis­mus-Vor­wür­fe inner­halb Ungarns wer­den als „Hyper­sen­si­bi­li­tät“ abge­schrie­ben. Im Zuge die­ser kon­ser­va­ti­ven Ideo­lo­gie kommt es nun zu Aus­schrei­tun­gen gegen­über Roma-Dör­fern, der Errich­tung von staat­lich finan­zier­ten Mili­tär­camps für Jugend­li­che und der Wie­der­ein­füh­rung von Sym­bo­lik und Rhe­to­rik aus der Zeit des rechts­au­tori­tä­ren Reichs­ver­we­ser’ und Hit­ler­ver­bün­de­ten Hor­thy. Ideen, die den öster­rei­chi­schen Frei­heit­li­chen zu gefal­len schei­nen, so wünsch­te der FPÖ-NRAbg. Johan­nes Hüb­ner beim Wahl­kampf­auf­takt 2010 der Job­bik-Par­tei „viel Erfolg bei ihrer Arbeit und den Wahlen“.