Als „überparteilicher Jugendverband“ bezeichnet sich das deutsche Brüderchen, weil es aus einem Zusammenschluss der Pro-Bewegung, der Republikanischen Jugend, von Mitgliedern der German Defence League sowie „Mitgliedern weiterer Organisationen“ hervorging. Wer die „weiteren“ sind, werden wir auch noch erfahren.
Jedenfalls gibt es zunächst einmal schon eine stattliche Zahl von Funktionären : „Zum Vorsitzenden der Jugendorganisation ist der PRO-NRW-Jugendbeauftragte Tony-Xaver Fiedler gewählt worden. Zu seinen Stellvertretern sind der Mitbegründer und Leiter der German Defence League sowie Vorstandsmitglied “Die Freiheit” in Niedersachsen, Sigfried Schmitz, Timo Schaade von der PRO-Bewegung aus Berlin sowie Christopher von Mengersen von den Republikanern gewählt worden. Schatzmeister ist der Vorsitzende der Republikanischen Jugend Hessens, Matthias Ottmar, Schriftführer wurde Robin Classen von PRO. Als Beisitzer sind Andre Schindler, Jugendbeauftragter von PRO NRW im Ruhrgebiet, und Nicolai Vandchali von “Die Freiheit”.“ (Blog Reconquista).
Damit ist auch schon fast alles über die Programmatik der Truppe gesagt, die jetzt den“ Kampf aufnimmt“, weil Deutschland angeblich am Scheideweg steht. Der Zusammenschluss folgt den schon bisher erfolglosen Ankündigungen zu Einigungen im Lager der islamophoben Szene.
Aufsehen erregt die Szene nur mit hetzerischen Provokationen wie z.B. der Ankündigung, den dümmlichen Hetzfilm „Innocence of Muslims“ öffentlich zu zeigen und dazu auch noch den US-Hetzprediger Terry Jones einzuladen. Der Blog Störungsmelder beschreibt die Mechanismen der Provokation am Beispiel dieses Films sehr gut.
Ob das deutsche Brüderchen von seinem älteren Bruder in Österreich freudig akzeptiert wird, ist unbekannt. Auf Parteienebene gibt es zwischen der FPÖ und der Pro-„Bewegung“ beste Kontakte.
Der Schriftführer des deutschen RFJ hat seinen Antrittsbesuch nicht in Wien absolviert, sondern in Südtirol, genauer „im unter italienischer Verwaltung stehenden Südtirol“ , also quasi zuhause! Bei solchen revanchistischen Sprüchen wird nicht nur das Herz von Martin Graf schneller klopfen, sondern auch die von einigen RFJlern. Bei dem Treffen wurden die „Fraktionsräumlichkeiten“ der Südtiroler Freiheitlichen „erkundet“ und dem “Generalsekretär“ der dortigen freiheitlichen Jugend eine Flasche Kölsch spendiert. Natürlich wurde auch „die Zukunft Südtirols heiß diskutiert“. Ein wahrlich berauschender, ja nahezu überschäumender Antrittsbesuch, der auch für den hiesigen RFJ einiges erhoffen lässt!